Code of Conduct

[E3-1.12] [E3-1.14] [MDR-P 65a] Der Code of Conduct hilft uns im Umgang mit den festgestellten tatsächlichen negativen Auswirkungen, zu denen die Nutzung von Wasser aus Gebieten mit Wasserstress gehört. Wir betrachten Wasser als wertvollen knappen Rohstoff und legen Wert auf seine nachhaltige und effiziente Nutzung. Diese Verpflichtung ist in unserem Code of Conduct festgeschrieben. Wir respektieren das Recht auf Wasser unserer Interessenträger:innen, insbesondere der lokalen Gemeinschaften, und minimieren die Auswirkungen der Wassernutzung (etwa durch Reduzierung der Süßwasserentnahme, insbesondere in wasserarmen Gebieten) und der Wasserableitung (beispielsweise durch Verbesserung der Wasser- bzw. Abwasserqualität). Der Code of Conduct konzentriert sich auf die Verpflichtungen von OMV als Unternehmen, und wir streben an, mit Geschäftspartner:innen zusammenzuarbeiten, die unsere Werte teilen und unsere Prinzipien respektieren, insbesondere in unseren Anlagen und der Wertschöpfungskette.

[MDR-P 65b, 65c, 65d, 65e, 65f] In Bezug auf den Code of Conduct werden, sofern nicht anders angegeben, der Prozess zur Überwachung, der Geltungsbereich der Richtlinie, die Einbeziehung der obersten Führungsebene, die Bezugnahme auf Standards Dritter (sofern zutreffend), die Interessen der wichtigsten Interessenträger:innen bei der Festlegung der Richtlinie (sofern zutreffend) und die Art und Weise, wie die Richtlinie potenziell betroffenen Interessenträger:innen zugänglich gemacht wird, im Abschnitt E1 Klimawandel behandelt.

Umweltmanagementstandard

[E3-1.14] [MDR-P 65a] Gemäß dem Umweltmanagementstandard () von OMV müssen alle Geschäftsbereiche bei ihren Tätigkeiten die Auswirkungen von Abwässern auf die Umwelt und lokale Gemeinschaften so gering wie möglich halten. Der Standard legt außerdem spezifische Anforderungen für die Abwassereinleitung an Land und auf See fest. Die in diesem Standard festgeschriebenen Leitlinien und Maßnahmen unterstützen uns beim Umgang mit den festgestellten negativen Auswirkungen der Nutzung von Wasser aus Gebieten mit Wasserstress, wie etwa der Entnahme von Süßwasser für Produkte und/oder Dienstleistungen in Regionen mit begrenzter Wasserverfügbarkeit. Direkte Einleitungen von Abwässern in Böden, Feuchtgebiete oder Gewässer sind ohne vorherige Aufbereitung nicht zulässig. Wo immer möglich, müssen alle Geschäftsbereiche von OMV bei ihren Aktivitäten die besten verfügbaren Techniken (BVTs) und internationale Standards evaluieren und anwenden. Ziel ist es, die Abwassermengen und Schadstoffbelastungen zu verringern und die Effizienz der Wassernutzung nach dem Prinzip „Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln“ („Reduce-Reuse-Recycle“) zu optimieren. Abwässer dürfen die Qualität der aufnehmenden Umwelt weder verändern noch mindern. Auf der Grundlage der nationalen Gesetzgebung und der entsprechenden Bescheide müssen alle Einleitungen systematisch überwacht und alle Umweltauswirkungen in angemessener Weise behandelt werden. Lokale Behörden und die für das Flussgebietsmanagement zuständigen Stellen werden miteinbezogen. So wird sichergestellt, dass OMV regionale Umweltvorschriften befolgt und alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt hat.

Der Umweltmanagementstandard von OMV enthält auch detaillierte Leitlinien für die Erstellung und Umsetzung von Wassermanagementplänen. Unsere Zielerklärung zum Thema Wasser ist das öffentliche Bekenntnis von OMV zum Wassermanagement. Sie ist auf unserer Website öffentlich zugänglich. Alle OMV Arbeitnehmer:innen sind dafür verantwortlich, die Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf Wasserressourcen so gering wie möglich zu halten.

[MDR-P 65b, 65c, 65d, 65e, 65f] In Bezug auf den UMS werden, sofern nicht anders angegeben, der Geltungsbereich der Richtlinie, die Einbeziehung der obersten Führungsebene, die Bezugnahme auf Standards Dritter (sofern zutreffend), die Interessen der wichtigsten Interessenträger:innen bei der Festlegung der Richtlinie (sofern zutreffend) und die Art und Weise, wie die Richtlinie potenziell betroffenen Interessenträger:innen zugänglich gemacht wird, im Abschnitt E1 Klimawandel behandelt.

Im Rahmen des Umweltmanagementstandards von OMV wurden Prozesse und Mechanismen definiert, um die identifizierten tatsächlichen und potenziellen negativen Auswirkungen und Risiken zu verhindern, abzumildern und zu beheben. Diese umfassen:

Risikomanagement

[MDR-P 65a] Gebiete mit hohem Wasserstress werden jährlich bewertet. Um Standorte mit einem erhöhten Risiko für Wasserknappheit oder Wasserstress zu identifizieren, verwendet OMV internationale Tools und Indizes wie etwa den Wasserstressindex von Verisk Maplecroft, der auf dem „Aqueduct Baseline Water Stress“-Index des World Resources Institute (WRI) basiert, sowie bei Bedarf auch eigene Bewertungen. In einigen Regionen, in denen OMV tätig ist, kam es in trockenen Jahren bereits zu Wasserstress. Vor allem aufgrund des Klimawandels müssen wir mit einem weiteren Rückgang des verfügbaren Wassers rechnen.

Ein Bottom-up-Ansatz bei der Bewertung der Wasserrisiken gemäß unserer konzernweiten Richtlinie für die Bewertung von Umweltrisiken (Environmental Risk Assessment; ERA) gewährleistet eine konsistente qualitative Beurteilung von operationellen Risiken und Auswirkungen auf die Umwelt. Wesentliche Risiken werden im Rahmen des unternehmensweiten Risikomanagementsystems () von OMV bewertet. Bevor wir unsere Geschäftstätigkeit in einem neuen Land aufnehmen oder neue Tätigkeiten starten, identifizieren wir potenzielle künftige Wasserrisiken. Hierzu zählen beispielsweise die jährliche Gesamtentnahme von Grundwasser in Relation zur Grundwassermenge (Baseline Water Stress; BWS), das Verhältnis zwischen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung (Groundwater Stress) und saisonale Schwankungen. Dazu verwendet OMV in erster Linie die Aqueduct-Tools des World Resources Institute (WRI) und die Indizes von Verisk Maplecroft. Wassermanagementrisiken sind eng mit der Verhinderung der Freisetzung gefährlicher Stoffe verknüpft. Mehr über die Vermeidung von Freisetzungen gefährlicher Stoffe finden Sie im Abschnitt E2 Umweltverschmutzung.

Wassermanagementpläne

[MDR-P 65a] [E3-1.12a] Wassermanagementpläne sind für OMV ein essenzielles Instrument, um alle wasserbezogenen Themen, Probleme und Aufgaben zu behandeln und haben das Ziel, das Wassermanagement zu verbessern. Sie geben Aufschluss über die aktuelle Wassernutzung und weisen den Weg für Verbesserungen der Wassereffizienz, Maßnahmen zur Wassereinsparung und Ziele zur Wasserreduzierung.

Jeder Standort von OMV muss einen Wassermanagementplan entwickeln, umsetzen und aufrechterhalten. Dieser Plan sollte mindestens die folgenden Elemente enthalten: Umfang und Ziele einschließlich Standortbeschreibung; geltende Rechtsvorschriften, sonstige Anforderungen und Genehmigungen; Identifizierung von Wasserquellen, Einleitungen einschließlich Wasserqualitätsparametern und Überwachungsplänen; Wasserkarte, -inventar und ‑bilanz einschließlich Ableitungen; Systeme für Wassertransport, -speicherung und -aufbereitung; wesentliche Wasserrisiken und Maßnahmen zur Risikominderung; Maßnahmen zur Wassereinsparung und Steigerung der Wassereffizienz einschließlich eines Aktionsplans.

Betriebseinrichtungen in Regionen, die von Wasserknappheit betroffen sind oder sein könnten, und Betriebe, die signifikante Wasserressourcen nutzen (z. B. in Tunesien), wurden bei der Entwicklung und Umsetzung von Wassermanagementplänen priorisiert. Das Ziel dieser Pläne ist eine langfristige nachhaltige Produktion mit minimalen Auswirkungen auf die Umwelt.

Beste verfügbare Techniken

[MDR-P 65a] [E3-1.12a] Wir ergreifen Maßnahmen, um die Süßwasserentnahme auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu zählen die Reduzierung der Komplexität der Betriebsabläufe, die Modernisierung von Anlagen (Kesseln), die Wartung von Anlagen zur Verringerung von Wasserverlusten, die Verwendung von entsalztem Meerwasser anstelle von Süßwasser, die Installation von Umlaufkühlsystemen, die Verwendung von Luft oder Glykol als Kühlmittel anstelle von Wasser (z. B. in der Verdichterstation 2 Bustuchin im Oltenia-Asset) und die Optimierung der Leitungswege für die Wasserversorgung. Neben der Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung der Süßwasserentnahme implementieren wir die beste verfügbare Technik (BVT), um Wasser nachhaltig aufzubereiten. Außerdem wollen wir die Wassereffizienz im täglichen Betrieb an unseren Tankstellen verbessern. In diesem Geschäftssegment sind Autowaschanlagen einer der Hauptverbraucher von Wasser. Daher ist die in unsere Anlagen implementierte Wasserrecyclingtechnik ein wichtiges Element zur effizienten und nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen von OMV.

Im Jahr 2024 führte OMV Tunesien eine Reihe von Maßnahmen zur Optimierung der Wasserentnahme in der Central Processing Facility (CPF) Nawara durch. Dies umfasste eine Kombination aus kleineren Verbesserungen, wie zum Beispiel verstärkte Überwachung und Nachverfolgung, Automatisierung und kleinere Konstruktionsänderungen. Diese Maßnahmen zielten auf eine Verringerung der Emissionen und die Wiederverwendung von Wasser ab und trugen letztlich zu einer deutlichen Reduzierung der Wasserentnahme bei.

Einbeziehung von Interessenträger:innen

Die Auswirkung unserer Geschäftstätigkeit auf die Wasserressourcen ist für diverse Interessenträger:innen von Bedeutung. Wir arbeiten mit Behörden – zum Beispiel mit jenen, die für das Flussgebietsmanagement zuständig sind – im Hinblick auf die Einhaltung von Wassernutzungsvorschriften sowie in Bezug auf die Einhaltung der für die Abwasseraufbereitung geltenden Umweltparameter zusammen. Zudem stimmen wir uns mit lokalen Wasserversorgungsunternehmen zur Süßwasserversorgung der OMV Betriebseinrichtungen sowie zur Abwasseraufbereitung ab. Darüber hinaus kooperieren wir mit NGOs in Bezug auf den Umweltschutz und die Erhaltung der Wasserressourcen sowie mit lokalen Gemeinschaften im Hinblick auf die gemeinsame Nutzung lokaler Wasserressourcen und die Qualität der eingeleiteten Abwässer. In Österreich zum Beispiel fischen Ortsansässige nahe der Raffinerie Schwechat und des Tanklagers Lobau in der Donau sowie im dortigen Hafen. Mit ihnen führen wir bereits seit Jahren einen aktiven und offenen Dialog. In Gebieten, in denen OMV Betriebe große Wassermengen benötigen oder die unter Wasserstress leiden, ist die Einbeziehung lokaler Interessenträger:innen in das Wassermanagement besonders wichtig, um uns die gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern. Die Aktivitäten von OMV im Rahmen des Wassermanagements haben eine sozial gerechte Wassernutzung zum Ziel. Zudem führt OMV regelmäßig Lieferantenaudits durch, um die Einhaltung unserer Anforderungen in Bezug auf die Menschenrechte sicherzustellen.

Damit die Interessen lokaler Gemeinschaften bekannt sind und während des gesamten Lebenszyklus eines Projekts berücksichtigt werden, führt OMV im Zuge von Sozialverträglichkeitsprüfungen (Social Impact Assessments; SIAs) eine gesellschaftliche Bestandsaufnahme und Bedarfsanalysen durch. Zeigt sich aufgrund dieser Analysen ein Bedarf, startet OMV Entwicklungsprojekte, die für die lokale Bevölkerung einen besseren Zugang zu sauberem Wasser sicherstellen. Bedenken über wasserspezifische Probleme können auch über unsere Community-Beschwerdemechanismen geäußert werden. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt S3 Betroffene Gemeinschaften.

1 Anstelle des in den ESRS verwendeten Begriffs „Konzept“ wird der Begriff „Richtlinie“ verwendet

EWRM
Unternehmensweites Risikomanagementsystem
UMS
Umweltmanagementsystem

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