Code of Conduct
Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen entstehen durch verschiedene Einflussfaktoren, darunter Treibhausgasemissionen, Landnutzungsänderungen, Wasser- und Ressourcennutzung, Schadstofffreisetzungen, die Einführung invasiver Arten und andere Beeinträchtigungen. Diese Faktoren führen zu erheblichen Veränderungen der natürlichen Lebensräume und ihrer Dienstleistungen, was sich sowohl auf die Umwelt als auch die lokalen Gemeinschaften nachteilig auswirkt. Im Einklang mit dem OMV Code of Conduct, der die Bedeutung ethischer und verantwortungsvoller Geschäftspraktiken unterstreicht, hat sich OMV verpflichtet, sich mit diesen Einflussfaktoren auseinanderzusetzen, um die negativen Folgen für die biologische Vielfalt und Ökosysteme an unseren Standorten zu minimieren. Unser Engagement für den Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme in Übereinstimmung mit dem Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal sowie mit der Biodiversitätsstrategie der EU ist in unserem Code of Conduct ausdrücklich festgehalten. Wir wenden die Abhilfemaßnahmenhierarchie („Mitigation Hierarchy“) an und priorisieren dabei Vermeidung oder Minimierung gegenüber Wiederherstellung oder Kompensation. Durch die Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartner:innen will OMV sicherstellen, dass diese Verpflichtung nicht durch Auswirkungen unserer Wertschöpfungskette beeinträchtigt wird.
(sofern zutreffend), die Interessen der wichtigsten Interessenträger:innen bei der Festlegung der Richtlinie (sofern zutreffend) und die Art und Weise, wie die Richtlinie potenziell betroffenen Interessenträger:innen zugänglich gemacht wird, im Abschnitt E1 Klimawandel behandelt.
In Bezug auf den Code of Conduct werden, sofern nicht anders angegeben, der Überwachungsprozess, der Anwendungsbereich der Richtlinie, die Einbeziehung der obersten Führungsebene, der Verweis auf die Standards oder Initiativen DritterUmweltmanagementstandard
(UMS) zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, Ökosysteme und Ökosystemdienstleistungen durch verschiedene Einflussfaktoren, einschließlich THG-Emissionen und Landnutzungsänderungen, mittels Vorgabe klarer Leitlinien zu steuern. Er verlangt, dass alle Tätigkeiten von OMV unter minimaler Beeinträchtigung von Schutzgebieten und der lokalen Flora und Fauna durchgeführt werden. Screenings der biologischen Vielfalt und der Ökosystemdienstleistungen (Biodiversity and Ecosystem Services; BES) sind im Rahmen des Standards vorgeschrieben, um potenzielle Bedrohungen für national oder global bedrohte Arten, empfindliche Ökosysteme und gesetzlich geschützte oder international anerkannte Gebiete festzustellen. In Fällen, in denen erhebliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt beobachtet oder prognostiziert werden, ist ein entsprechender Aktionsplan in den Umweltmanagementplan aufzunehmen. Dieser Plan soll den gesellschaftlichen, regulatorischen und ökologischen Kontext abdecken, Partnerschaften mit externen Interessengruppen aufbauen, Grundlagenerhebungen zur Biodiversität und Wirkungsabschätzungen durchführen sowie Minderungs- und Schutzmaßnahmen zusammen mit Überwachungsmaßnahmen umsetzen.
Der Umweltmanagementstandard(sofern zutreffend), die Interessen der wichtigsten Interessenträger:innen bei der Festlegung der Richtlinie (sofern zutreffend) und die Art und Weise, wie die Richtlinie potenziell betroffenen Interessenträger:innen zugänglich gemacht wird, im Abschnitt E1 Klimawandel behandelt. Im Rahmen des Umweltmanagementstandards von OMV wurden Prozesse und Mechanismen definiert, um identifizierte potenzielle negative Auswirkungen zu verhindern, abzumildern und zu beheben. Diese umfassen:
In Bezug auf den UMS werden, sofern nicht anders angegeben, der Überwachungsprozess, der Anwendungsbereich der Richtlinie, die Einbeziehung der obersten Führungsebene, die Verweis auf die Standards oder Initiativen DritterBewertungen der Biodiversität auf Standortebene
(Biodiversity and Ecosystem Services; BES) sind im UMS vorgeschrieben. Unser Ansatz zur Durchführung dieser Bewertungen besteht darin, die Schritte „Locate“, „Evaluate“ und „Assess“ gemäß dem LEAP-Ansatz der TNFD anzuwendenIm letzten Quartal des Jahres 2023 haben wir mit der Arbeit an BES-Screenings für sechs Pilotstandorte im Rahmen der laufenden Bewertung gemäß dem LEAP-Ansatz der TNFD begonnen.
Screenings der biologischen Vielfalt und der ÖkosystemleistungenAktionspläne für die Biodiversität
(International Petroleum Industry Environmental Conservation Association; Ipieca). Diese gab einen Leitfaden zur Entwicklung von Aktionsplänen für die Biodiversität (Biodiversity Action Plans; BAPs) heraus. Im Jahr 2024 entwickelte OMV eine BAP-Vorlage, die sich am Ipieca-Leitfaden orientiert und auch die Anforderungen der TNFD und der CSRD erfüllt. Wie im UMS von OMV festgelegt, beabsichtigt OMV ab 2025 eine Entwicklung von BAPs für alle Standorte und Projekte, bei denen erhebliche Auswirkungen oder Risiken identifiziert werden.
OMV ist Mitglied der Biodiversity Task Force der Internationalen Umweltschutzorganisation der ErdölindustrieAbhilfemaßnahmenhierarchie
Im Falle von signifikanten beobachteten oder erwarteten Auswirkungen wenden wir die Abhilfemaßnahmenhierarchie („Mitigation Hierarchy“) an und stellen bei der Maßnahmenplanung die Vermeidung oder Minimierung der Auswirkungen über die Wiederherstellung oder Kompensation. Beispiele für Abhilfemaßnahmen sind die Umplanung der Streckenführung von Pipelines oder die Planung von Projekten in Jahreszeiten, in denen die Auswirkungen auf Brutpopulationen vermieden werden können. Ein Beispiel für gutes Biodiversitätsmanagement ist das Entwicklungsprojekt Berling vor der norwegischen Küste. Ziel war es, eine Schädigung der empfindlichen Kaltwasserkorallen zu vermeiden. Auf der Grundlage des vorhandenen Know-hows und der verfügbaren Technologie wurden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung ein Screening der Artenvielfalt und Bestandsaufnahmen durchgeführt. Unter Anwendung der Abhilfemaßnahmenhierarchie wurden die Bohrstelle, die Position der Unterwasserinstallationen und der Verlauf der Pipeline möglichst weit von Korallenkolonien entfernt geplant. Wir setzten die besten verfügbaren Techniken ein, um die Auswirkungen auf die Umwelt auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
OMV arbeitet bei Sanierungs- und Renaturierungsprojekten auf lokaler Ebene auch mit Dritten zusammen. So unterstützten wir gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften aktiv Projekte zum Schutz der Biodiversität als Teil unseres umfassenderen Stakeholder-Engagement- und „Corporate Social Responsibility“-Portfolios in Neuseeland. Beispiele dafür sind eine Partnerschaft mit Ngāti Rāhiri Hapū zur Regenerierung der beiden Feuchtgebiete in der Nähe der Pohokura-Produktionsstation sowie mit der Ngāti Tara Sandy Bay Society zur Wiederherstellung und Bepflanzung von Dünen in der Nähe der Māui-Produktionsstation.
-risiken und ‑abhängigkeiten sowie die Einhaltung von Umweltanforderungen in den Bereichen Energieeinsatz, Emissionen in die Atmosphäre, Wasserverbrauch und Wasserableitung, Einsatz von Rohstoffen, Abfallmanagement, Umgang mit Gefahrstoffen und Schutz der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme. Mit Stand von 2024 wird die Bewertung der wesentlichen Auswirkungen und Abhängigkeiten in Bezug auf die biologische Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen im UMS jedoch nicht detailliert beschrieben, da sie einem Top-down-Prozess folgt. Das Management von Risiken und Chancen (einschließlich systemischer Risiken und Übergangsrisiken) wird durch den unternehmensweiten Risikoprozess von OMV geregelt. Auf Standortebene wird die Analyse von IROs im Rahmen der Bewertung gemäß dem LEAP-Ansatz der TNFD in einem Bottom-up-Prozess durchgeführt. Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVPs) beschreiben und analysieren die beobachteten oder voraussichtlichen direkten und indirekten Auswirkungen auf Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (Biodiversity and Ecosystem Services; BES). Diese Detailtiefe ist derzeit im UMS nicht enthalten. Sobald die Evaluierungsphase abgeschlossen ist, wird die Aufnahme dieser Informationen in unsere Richtlinien jedoch geprüft.
Unser Umweltmanagementstandard fordert eine Bewertung der Umweltauswirkungen,Raffinerieprodukte) und Rohstoffe von OMV werden nicht aus Ökosystemdienstleistungen abgeleitet. Folglich hängen deren Produktion und Beschaffung nicht von Ökosystemen ab, und es besteht keine unmittelbare Notwendigkeit für Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit oder zur regelmäßigen Überwachung sowie zur Berichterstattung über den Zustand der biologischen Vielfalt und den Gewinn oder Verlust an biologischer Vielfalt. Da jedoch einige Materialien, die aus Ökosystemen stammen, in unserer langfristigen Strategie immer wichtiger werden könnten, planen wir, unsere Richtlinien zu erweitern bzw. anzupassen, um eine transparente Rückverfolgbarkeit über die gesamte Wertschöpfungskette sowie eine regelmäßige Überwachung und Berichterstattung über den Zustand der biologischen Vielfalt in den kommenden Jahren sicherzustellen. Alle erneuerbaren biobasierten Rohstoffe sind nach ISCC PLUS oder ISCC EU zertifiziert, was Nachhaltigkeit, Rückverfolgbarkeit und Transparenz gewährleistet. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft.
Die wichtigsten Produkte (z. B. Öl, Gas,Wir sind uns darüber im Klaren, dass unsere potenziellen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt auch die Fähigkeit der Ökosysteme beeinträchtigen können, wichtige Dienstleistungen zu erbringen, was wiederum soziale Folgen haben kann. Die Schädigung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme, die durch Faktoren wie Klimawandel, Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung, Landnutzungsänderungen und Interaktionen mit gefährdeten oder bedrohten Arten sowie durch das Potenzial für invasive gebietsfremde Arten verursacht wird, erfordert unsere Aufmerksamkeit. Unser UMS schreibt vor, dass vor der Aufnahme neuer Betriebstätigkeiten UVPs durchgeführt werden, die auch die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Ökosysteme berücksichtigen. Die derzeitigen Richtlinien enthalten keine detaillierten Leitlinien zur Bewertung sozialer Folgen von Auswirkungen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen. Sobald die Bewertung gemäß dem LEAP-Ansatz abgeschlossen ist und das Ausmaß unserer Auswirkungen besser bekannt ist, können wir die Aufnahme solcher Leitlinien in unsere Richtlinien in Betracht ziehen.
Unser UMS gilt für unsere Betriebsstandorte und schließt auch jene ein, die sich in oder in der Nähe von Gebieten mit schutzbedürftiger Biodiversität befinden. OMV hat keine spezifischen Richtlinien in Bezug auf nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Landnutzung und Landwirtschaft, nachhaltige Verfahren oder Strategien im Bereich Meere und Ozeane oder in Bezug auf Entwaldung eingeführt, da bei unserer letzten Wesentlichkeitsanalyse keine diesbezüglichen Auswirkungen, Risiken oder Chancen identifiziert wurden.
1 Anstelle des in den ESRS verwendeten Begriffs „Konzept“ wird der Begriff „Richtlinie“ verwendet