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Chemicals & Materials

Im Geschäftsbereich Chemicals & Materials zählt die OMV zu den weltweit führenden Anbieter:innen von fortschrittlichen und kreislauforientierten Polyolefinlösungen und ist eine europäische Marktführerin bei Basischemikalien und im Kunststoffrecycling. Das Unternehmen versorgt über Borealis*Die OMV gab im Juli 2023 bekannt, dass sie beschlossen hat, Verhandlungen mit ADNOC über eine potenzielle Kooperation ihres Polyolefingeschäfts zu verfolgen. Die Kooperation würde eine mögliche Zusammenlegung des Borealis und Borouge Geschäfts als gleichberechtigte Partner unter einer gemeinsam kontrollierten, börsennotierten Plattform für potenzielle Wachstumsakquisitionen mit dem Ziel umfassen, ein globales Polyolefin Unternehmen mit einer wesentlichen Präsenz in Schlüsselmärkten zu schaffen. und seine beiden Joint Ventures – Borouge mit ADNOC in den und Singapur und Baystar mit TotalEnergies in den USA – Kund:innen in aller Welt mit Dienstleistungen und Produkten.

Auf einen Blick

 

 

 

 

 

 

 

2023

2022

Operatives Ergebnis vor Sondereffekten

in EUR Mio

94

1.457

–94%

davon Borealis exklusive JVs

in EUR Mio

–74

967

n.m.

davon Borealis JVs

in EUR Mio

102

332

–69%

Sondereffekte

in EUR Mio

–214

582

n.m.

Operatives Ergebnis

in EUR Mio

–120

2.039

n.m.

Investitionen1

in EUR Mio

1.345

1.896

–29%

 

 

 

 

 

Ethylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

507

560

–9%

Propylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

389

534

–27%

Polyethylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

322

390

–17%

Polypropylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

355

486

–27%

Steamcracker-Auslastungsgrad Europa

 

80%

74%

5

Verkaufsmenge Polyolefine

in Mio t

5,69

5,66

0%

davon Verkaufsmenge Polyethylen exkl. JVs

in Mio t

1,63

1,69

–3%

davon Verkaufsmenge Polypropylen exkl. JVs

in Mio t

1,86

1,84

1%

davon Verkaufsmenge Polyethylen JVs2

in Mio t

1,28

1,25

2%

davon Verkaufsmenge Polypropylen JVs2

in Mio t

0,92

0,88

4%

Hinweis: Nach dem erfolgreichen Börsengang von 10% des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals der Borouge PLC am 3. Juni 2022 hält Borealis 36% an der Borouge PLC, wodurch sich die finanziellen und operativen Beiträge ab dem Zeitpunkt des Börsengangs verringern.

1

Investitionen beinhalten Akquisitionen

2

Anteilige Mengen der at-equity konsolidierten Unternehmen

Finanzielle Performance

Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten verringerte sich 2023 deutlich auf EUR 94 (2022: EUR 1.457 Mio). Ursächlich dafür war im Wesentlichen eine Verschlechterung der Lage im Chemiesektor, die durch die globale Konjunkturabschwächung und ein stark inflationäres Umfeld bedingt war. Dies führte zu deutlich niedrigeren Olefin- und Polyolefin-Referenzmargen, negativen Lagerbewertungseffekten und einem geringeren Beitrag der Borealis JVs. Darüber hinaus wurde der Verkauf des Stickstoffgeschäfts an AGROFERT, a.s. Anfang Juli 2023 abgeschlossen, was zu einem EUR 367 Mio geringeren Ergebnisbeitrag im Vergleich zu 2022 führte.

Der Beitrag des OMV Basischemikaliengeschäfts verringerte sich hauptsächlich aufgrund deutlich gesunkener Olefin-Referenzmargen. Die Ethylen-Referenzmarge Europa sank um 9% auf EUR 507/ (2022: EUR 560/t), während die Propylen-Referenzmarge Europa deutlich, um 27%, auf EUR 389/t zurückging (2022: EUR 534/t). Im Jahr 2023 belasteten die schwache Nachfrage und das Überangebot die Olefin-Kontraktpreise, während die Propylen-Kontraktpreise infolge hoher Raffineriedurchsätze in Europa zusätzlich unter starken Abwärtsdruck gerieten. Schwächere Naphtha-Preise unterstützten die Olefin-Referenzmargen etwas.

Der Auslastungsgrad der europäischen Steamcracker, die von der OMV und von Borealis betrieben werden, stieg auf 80% (2022: 74%). Während 2022 durch die geplanten Generalüberholungen der Steamcracker in Stenungsund und Burghausen sowie durch die reduzierte Auslastung des Steamcrackers in Schwechat geprägt war, wurde 2023 durch die geplanten Generalüberholungen der Steamcracker in Schwechat und Porvoo beeinflusst.

Der Beitrag von Borealis exklusive JVs war 2023 mit EUR –74 signifikant geringer (2022: EUR 967 Mio). Ausschlaggebend für diesen starken Rückgang waren wesentlich schwächere Olefin- und Polyolefin-Referenzmargen, der fehlende Beitrag des Stickstoffgeschäfts infolge des Verkaufs im Juli 2023, der das Ergebnis im Vergleich zu 2022 mit EUR 367 Mio negativ beeinflusste, sowie negative Lagerbewertungseffekte. Die Lagerbewertungseffekte, exklusive des Stickstoffgeschäfts, fielen im Vergleich zu 2022 um rund EUR 160 Mio niedriger aus und beeinflussten das Ergebnis negativ. Das Basischemikaliengeschäft von Borealis verzeichnete hauptsächlich infolge schwächerer Olefin-Referenzmargen einen Rückgang, obwohl ein größerer Vorteil bei der Verarbeitung leichter Rohstoffe sowie ein höherer Auslastungsgrad der Steamcracker dem etwas entgegenwirkten. Das Polyolefingeschäft verzeichnete vor dem Hintergrund des anhaltend schwachen Marktumfelds in Europa einen deutlichen Rückgang, der zu signifikant niedrigeren Polyolefin-Referenzmargen und negativen Lagerbewertungseffekten führte. Ein ungünstigerer Produktmix sowie höhere Fixkosten aufgrund des inflationären Umfelds wirkten sich ebenfalls negativ auf das Ergebnis aus. Die Polyethylen-Referenzmarge Europa sank um 17% auf EUR 322/t (2022: EUR 390/t), während die Polypropylen-Referenzmarge Europa um 27% auf EUR 355/t fiel (2022: EUR 486/t). Die Polyolefin-Referenzmargen gingen 2023 aufgrund der weltweiten Konjunkturabschwächung und des Inflationsdrucks auf Kunden zurück. Zusätzlich verstärkte die erhöhte Verfügbarkeit von nach Europa importierten Mengen den Margendruck. In der Folge gingen die realisierten Margen im Standardgeschäft deutlich zurück. Im Gegensatz dazu stiegen die realisierten Margen im Specialty-Geschäft etwas an. Verglichen mit 2022 sank die Verkaufsmenge an Polyethylen exklusive der JVs um 3%, während die Verkaufsmenge an Polypropylen exklusive der JVs um 1% leicht stieg. Die Verringerung der Verkaufsmengen war insbesondere auf den Energie- und Healthcare-Sektor zurückzuführen, während sich der Sektor Mobilität leicht verbesserte. Der Verkauf des Stickstoffgeschäfts an AGROFERT, a.s. wurde Anfang Juli 2023 abgeschlossen. Der Ergebnisbeitrag des Stickstoffgeschäfts betrug 2022 EUR 339 Mio, während 2023 ein Verlust von EUR –28 Mio ausgewiesen wurde.

Der Beitrag der Borealis JVs, ausgewiesen als der OMV Anteil am Periodenüberschuss vor Sondereffekten der at-equity konsolidierten Unternehmen, sank 2023 auf EUR 102 Mio (2022: EUR 332 Mio). Ursächlich dafür waren ein niedrigerer Beitrag von Borouge und ein negativerer Beitrag von Baystar. Die Polyethylen-Verkaufsmengen der JVs erhöhten sich leicht, um 2%, verglichen mit 2022 während die Polypropylen-Verkaufsmengen der JVs um 4% zulegten. Die Ergebnisse von Borouge sanken vor allem infolge des schwächeren Marktumfelds in Asien. Zusätzlich führte die reduzierte Beteiligung der OMV an Borouge infolge des erfolgreichen Börsengangs von 10% des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals von Borouge am 3. Juni 2022 zu einem verglichen mit 2022 geringeren finanziellen und operativen Beitrag. Das Preisumfeld in Asien schwächte sich im Vergleich zu 2022 ab, da neue Polyolefin-Produktionskapazitäten in Betrieb genommen wurden, während die asiatische Nachfrage gedämpft blieb. Borouge verzeichnete 2023 etwas höhere Verkaufsmengen. Bei Baystar stiegen die Polyethylen-Verkaufsmengen im Vergleich zu 2022 leicht an. Dies war auch auf die laufende Inbetriebnahme der neuen Polyethylenanlage Bay 3 in Q4/23 zurückzuführen. Der Ethancracker von Baystar verzeichnete aufgrund operativer Herausforderungen, die sich 2023 fortsetzten, einen niedrigen Auslastungsgrad. In Kombination mit dem schwachen Marktumfeld führten gestiegene Kosten aufgrund der planmäßigen Abschreibung des Crackers, höheren Zinsaufwendungen und Fixkosten zu einem deutlich negativen Ergebnisbeitrag von Baystar.

Die Netto-Sondereffekte lagen bei EUR –214 Mio (2022: EUR 582 Mio) und waren hauptsächlich das Ergebnis von Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Stickstoffgeschäfts von Borealis sowie Renasci N.V. Die Netto- 2022 ergaben sich insbesondere aus dem erfolgreichen Börsengang eines 10%-Anteils an Borouge, der zu einem Gewinn aus der Veräußerung führte, und einer Wertaufholung des Stickstoffgeschäfts von Borealis. Das Operative Ergebnis im Bereich Chemicals & Materials sank signifikant auf EUR –120 Mio, verglichen mit EUR 2.039 Mio im Jahr 2022.

Die Investitionen in Chemicals & Materials sanken auf EUR 1.345 Mio (2022: EUR 1.896 Mio). Im Jahr 2022 beinhalteten die Investitionen eine Eigenkapitalzufuhr an Borouge 4 in Höhe von rund EUR 0,4 und nicht zahlungswirksame Investitionen im Zusammenhang mit Leasingverträgen in Höhe von rund EUR 0,5 Mrd im Zuge der Errichtung einer neuen PropanDehydrierungsanlage (PDH) in Belgien durch Borealis. Organische Investitionen fanden 2023 neben den üblichen laufenden Geschäftsinvestitionen im Wesentlichen im Zuge der Errichtung einer neuen PDH-Anlage in Kallo durch Borealis, der geplanten Generalüberholungen an den Standorten Schwechat und Porvoo sowie der Errichtung der ReOil®-Anlage in Österreich statt.

VAE
Vereinigte Arabische Emirate
Mio
Million, Millionen
t
Tonne
Mio
Million, Millionen
Sondereffekte
Sondereffekte sind Aufwendungen und Erträge, die separat offengelegt werden, da sie nicht der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind. Diese Effekte werden separat ausgewiesen, um es Investor:innen zu ermöglichen, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des OMV Konzerns besser zu verstehen und zu beurteilen.
Mrd
Milliarde, Milliarden