Biodiversität

Die Biodiversität ist für die Menschen und ihre Gesundheit in vielerlei Hinsicht von großer Bedeutung. Als Beispiele seien die Aspekte Ernährungssicherheit, Energie, Medikamentenentwicklung und Süßwasserversorgung genannt. Zudem eröffnet sie wirtschaftliche Möglichkeiten und unterstützt Freizeitaktivitäten, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Die Bewahrung der Biodiversität zieht erheblichen Nutzen nach sich, wie zum Beispiel saubere, konstante Wasserströme, Schutz vor Überschwemmungen und Stürmen sowie ein stabiles Klima. Der Verlust der Artenvielfalt ist gefährlich, und seine Folgen sind unmittelbar. Die Biodiversitätsstrategie der EU für 2030 ist ein umfassender, ambitionierter und langfristig angelegter Plan, um die Natur zu schützen und die Schädigung der Ökosysteme umzukehren. Die Strategie zielt darauf ab, die Biodiversität in Europa bis 2030 auf den Weg der Erholung zu bringen, und beinhaltet spezifische Maßnahmen und Verpflichtungen.

Spezifische Richtlinien und Commitments

Der Umweltmanagementstandard und das Verfahren zur Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfung des OMV Konzerns verlangen, dass alle Tätigkeiten der OMV unter minimaler Beeinträchtigung von Schutzgebieten und der lokalen Flora und Fauna durchgeführt werden müssen.

Management- und Due-Diligence-Prozesse

Risikobewertungen

Beobachtete oder voraussichtliche direkte oder indirekte Auswirkungen auf Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen (Biodiversity and Ecosystem Services; BES) werden im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung beschrieben und analysiert. An allen relevanten Standorten werden BES-Screenings durchgeführt, um das Vorhandensein von national oder international bedrohten Arten, gesetzlich geschützten gefährdeten oder empfindlichen Ökosystemen und international anerkannten Gebieten mit sensibler Biodiversität so weit wie möglich festzustellen. Im Jahr 2021 teilte die OMV mit, dass sie ihre Anteile am Ölfeld Wisting in der norwegischen Barentssee verkaufen und sich somit vom Ölfund in der Arktis zurückziehen wird.

Biodiversitätsmanagementpläne

Die OMV ist der Biodiversity Task Force der International Petroleum Industry Environmental Conservation Association (Internationale Umweltschutzorganisation der Erdölindustrie; IPIECA) beigetreten. Sie arbeitet an einer Aktualisierung des Leitfadens zur Entwicklung von Maßnahmenplänen zum Thema Biodiversität. Die OMV plant, auf Grundlage dieses Leitfadens Biodiversitätsmanagementpläne für alle großen Standorte zu erarbeiten.

Mitigations- und Sanierungsmaßnahmen

Im Falle von signifikanten beobachteten oder erwarteten Auswirkungen wenden wir die „Mitigation Hierarchy“ an und stellen bei der Maßnahmenplanung die Vermeidung oder Minimierung der Auswirkungen über die Wiederherstellung oder Kompensation. Zu den Mitigationsmaßnahmen gehört zum Beispiel die Umleitung von Pipelines.

Im Jahr 2021 setzte die OMV Petrom die 2019 in neun ehemaligen Tanklagern begonnenen Reinigungs- und Sanierungsarbeiten unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte fort. (Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Abfall.) Im Rahmen dieses Projekts führten wir während und nach der Sanierung des Standorts die von den Umweltbehörden für jeden einzelnen Standort geforderten Überprüfungen durch. So entnahmen wir während der Sanierung in jeder Phase des Projekts, zum Beispiel beim Aushub oder bei der biologischen Sanierung, Bodenproben und überwachten das Grundwasser. Wenn von der Umweltbehörde gefordert, überwachten wir die Qualität des Bodens bzw. des Grundwassers auch nach Abschluss der Sanierung. Im Jahr nach Abschluss unserer Arbeiten begutachten wir zudem vierteljährlich den Zustand des Standorts (Grasbedeckung, Bodenverdichtung).

Zusammenarbeit mit NGOs

Die OMV arbeitet bei Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen auf lokaler Ebene mit NGOs und anderen Dritten zusammen. So unterstützten wir 2021 als Teil unseres umfassenderen „Corporate Social Responsibility“-Portfolios in Neuseeland – Neuseeland hat die höchste Zahl an bedrohten einheimischen Tier- und Pflanzenarten weltweit¹ Quelle: Environment Aotearoa 2019, Ministry for the Environment, https://environment.govt.nz/publications/environment-aotearoa-2019/ – die folgenden Biodiversitätsprojekte:

• Partnerschaft mit Ngāti Koata und dem Department of Conservation für das Regenerierungsprojekt des Lake Moawhitu und der angrenzenden Feuchtgebiete
• Partnerschaft mit dem Rotokare Scenic Reserve Trust zum Schutz des heimischen Vogels Hihi (Stichvogel) in einem Reservat außerhalb von New Plymouth
• Partnerschaft mit dem Tiaki Te Mauri o Parininihi Trust in Nord-Taranaki zur Überwachung des gefährdeten Singvogels Kōkako

Maßnahmen im Jahr 2021

Im Jahr 2021 begannen wir damit, alle unsere Standorte formal und abgestimmt zu kartieren, um festzustellen, ob sich welche von ihnen in internationalen Schutzgebieten befinden. Wir planen, die Ergebnisse dieser Kartierung in den kommenden Jahren offenzulegen. Daneben haben wir andere Biodiversitätsinitiativen, wie zum Beispiel unser „Green Areas“-Projekt in Tunesien, weiter vorangetrieben. An unseren tunesischen Standorten herrschen ein trockenes Klima und lebensfeindliche Bedingungen. Zudem fehlt es an Erholungsräumen. Das Ziel des Projekts besteht darin, in der Wüste einheimische Bäume und Sträucher zu pflanzen. Im Jahr 2020 starteten wir ein Projekt in Waha, wo wir 512 Bäume pflanzten. Im Jahr 2021 wurde diese Initiative auf Nawara ausgedehnt. Im ersten Jahr wurden dort 1.200 Bäume gepflanzt. Zur Unterstützung des Wachstums der Pflanzen wurde ein Bewässerungssystem angelegt. Ziel ist es, Erholungsgebiete bereitzustellen, um das Wohlbefinden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von Besucherinnen und Besuchern zu steigern und die Entstehung von Wald zu fördern.

Ausblick

Wir planen, in den kommenden Jahren eine formale Richtlinie zu Biodiversität und Schutzgebieten zu entwickeln.