Spezifische Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen

Wir haben die potenziellen Risiken (samt Gefahren und Chancen), Mitigationsmaßnahmen sowie die Nettorisiken und -chancen der OMV Aktivitäten, gegliedert nach unseren wesentlichen Themen und den damit zusammenhängenden -Belangen, in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Als wesentlich gelten in diesem Zusammenhang Themen, die erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt oder die Gesellschaft haben könnten (mehr dazu siehe Wesentlichkeit). Die berichteten Risiken wurden auf der Grundlage ihres Ausmaßes – gemessen an Auswirkungen und Wahrscheinlichkeit – ausgewählt, wobei für jedes wesentliche Thema mindestens ein relevantes Beispiel herangezogen wurde.

Schwerpunktbereich: Klimawandel

Wesentliches Thema
(NaDiVeG)

Risikobeschreibung

Beschreibung der Auswirkungen (Inside-Out oder Outside-In)

Mitigationsmaßnahmen

Energiewende
(Umweltbelange)

Gefahr (Risiken der Energiewende):
Risiko, das sich aus der Unfähigkeit des Unternehmens ergibt, neue Technologien und Produkte zur Reduktion der Auswirkungen der CO2-Intensität zu implementieren und zu managen

Inside-Out:
Der gesamte auf THG basierende CO2-Fußabdruck der OMV (Scope 1, 2, 3) belief sich 2021 auf 171 Mio t CO2-Äquivalent. Die globalen CO2-Emissionen im Jahr 2021 betrugen 36,4 Gt,1 Quelle: Global Carbon Project, Global Carbon Budget 2021 wodurch die OMV 0,5% zu den globalen Gesamt­emissionen im Jahr 2021 beitrug.

Outside-In:
Geringere Nachfrage nach von der OMV erzeugten fossilen Brennstoffen, begrenzte Auslastung der Raffineriekapazitäten, Verlust von Lizenzen, signifikante Einnahmeverluste sowie Reputationsschäden

  • Dekarbonisierungsstrategie einschließlich CO2-Reduktionszielen für das Produktportfolio und ein Investitions- sowie ein Innovationsportfolio
  • Anpassung der internen Mindestrenditen

Mehr dazu siehe Energiewende

 

Gefahr (Risiken der Energiewende):
Neue Vorschriften, die auf die Dekarbonisierung wirtschaftlicher Aktivitäten abzielen, stellen eine erhebliche und weitreichende Bedrohung für unsere CO2-intensive Wertschöpfungskette dar und führen damit zu direkten und indirekten Risiken für die OMV.

Outside-In:
Die Implementierung neuer, zwingend vorzunehmender Änderungen in der Wertschöpfungskette würde für die OMV erhebliche finanzielle Auswirkungen haben, weil sie entweder die Fähigkeit des Unternehmens einschränken, seine Geschäfte schneller nachhaltiger zu gestalten, oder erhebliche Zusatzkosten nach sich ziehen.

  • Entwicklung neuer Geschäftsmöglichkeiten
  • CO2-Reduktionsziele für das Produktportfolio
  • Integration von CO2-Reduktionszielen in den Long-Term Incentive Plan für den Vorstand

Mehr dazu siehe Energiewende

Reduzierung der CO2-Emissionen
(Umweltbelange)

Gefahr (Risiko der Energiewende):
Risiko eines Ungleichgewichts zwischen den zugeteilten Zertifikaten und den für die Aktivitäten des Unternehmens benötigten Emissionsmengen

Zusätzlich das Risiko, dass sich das Unternehmen nicht an die sich rasch ändernden Anforderungen an das routinemäßige Abfackeln von Erdölbegleitgas anpassen kann. Mit den anstehenden strengeren Richtlinien und Vorschriften, die die völlige Abschaffung des routinemäßigen Abfackelns oder Ablassens von Erdölbegleitgas vorschreiben, könnten bestimmte Feldentwicklungskonzepte, die auf dem routinemäßigen Abfackeln basieren, überhaupt nicht durchführbar (z.B. frühe Produktionsanlagen in abgelegenen Gebieten) oder nur mit höheren Investitionen und Betriebskosten realisierbar sein.

Outside-In:
Das Risiko, dass eine Verbesserung der Energieeffizienz versäumt wird, könnte zu höheren Kosten führen, die durch die Ungewissheit hinsichtlich der Nachfrage nach Zertifikaten und der Kosten der Risikominderung entstehen, sowie in einem höheren Energieverbrauch und höheren THG-Emissionen resultieren.

Reputationsschäden könnten durch den Druck lokaler Gemeinden ausgelöst werden, die über die geltenden Gesetze zum Abfackeln von Erdölbegleitgas und zur Emissionsintensität hinausgehende Reduzierungen fordern, und/oder bestimmte Feldentwicklungskonzepte könnten nur mit höheren Investitionen und Betriebskosten realisierbar sein.

Inside-Out:
Die gesamten Scope-1-THG-Emissionen der OMV im Jahr 2021 in Höhe von 13,9 Mio t CO2-Äquivalent erhöhten die CO2-Konzentration in der Atmosphäre um 0,0008 ppm.

  • Steigerung der Energieeffizienz und Reduzierung des internen Brennstoffverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen, wie zum Beispiel eigene Photovoltaikanlagen
  • Zertifizierung der Raffinerien und einiger E&P-Assets nach ISO 50001
  • Einführung bestimmter Tools, um Anlagen so optimal wie möglich zu betreiben – wie zum Beispiel durch die Einführung eines Energy Trend Boards, das den Anlagenführerinnen und -führern dabei hilft, den Energieverbrauch kontinuierlich im Auge zu behalten
  • Kontinuierliche Optimierung von Anlagendesign und Anlagenkontrolle sowie Durchführung von Verbesserungsprojekten, um mögliche Optimierungs­hemmnisse zu beseitigen
  • Schrittweise Einstellung des routinemäßigen Abfackelns und Ablassens von Erdölbegleitgas als wichtiger Beitrag zur Reduzierung von THG-Emissionen
  • Integration von CO2-Reduktionszielen in den Long-Term Incentive Plan für den Vorstand

Mehr dazu siehe Energieeffizienz und Beschaffung erneuerbarer Energien sowie Abfackeln und Ablassen von Erdölbegleitgas und diffuse Methanemissionen

Energiewende und Reduzierung der CO2-Emissionen
(Umweltbelange)

Chance (der Energiewende):
Beitrag zu einem nachhaltigen Energiesystem mit innovativen und erfolgreich umgesetzten Projekten. Im Rahmen der Umstellung auf saubere Energie zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels entwickelt die OMV tragfähige Geschäftsmodelle, die z.B. auf Wasserstoff, Bioenergie, Kohlenstoff und Geothermie basieren.

In Anbetracht der aktuellen Strategie besteht ein Potenzial für substanzielles Neugeschäft, wie z.B. die Intensivierung der strategischen Energiekooperation mit verschiedenen Partnerunternehmen, um erneuerbare Energie für den OMV Eigenverbrauch zu erzeugen, oder für die Entwicklung neuer Technologien und Produkte, um die CO2-Intensität konventioneller Öl- und Gasprodukte im Unternehmensportfolio zu reduzieren.

Inside-Out und Outside-In:
Dies wird neue Umsatzströme generieren, die den Rückgang der Nachfrage nach konventionellen Produkten anhand klimafreundlicher, innovativer Produkte und Dienstleistungen kompensieren, sowie neue nachhaltige Lösungen im Chemiebereich und in der Energieversorgung vorantreiben, langfristigen Wert für die OMV und ihre Aktionärinnen und Aktionäre schaffen und den CO2-Fußabdruck der OMV verringern. Zudem würde es neue Chancen für Anrainergemeinden eröffnen, qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie deren Einkommen (während des Übergangs) schützen.

  • Identifizierung und Erschließung umweltfreundlicher und lebensfähiger Geschäftsfelder, die ein signifikantes Steigerungspotenzial bieten und zu den Kompetenzen der OMV passen
  • Steigerung der Energieeffizienz, Erzeugung von mit den Anforderungen der REDII in Einklang stehender Elektrizität für eine umweltfreundliche H2-Produktion und Reduzierung des internen Brennstoffverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen, wie z.B. eigene Photovoltaikanlagen
  • Integration von CO2-Reduktionszielen in den Long-Term Incentive Plan für den Vorstand
  • Verstärktes Engagement für erneuerbare Energiequellen

Mehr dazu siehe CO2-freie Produkte sowie Energieeffizienz und Beschaffung erneuerbarer Energien

1

Quelle: Global Carbon Project, Global Carbon Budget 2021.

Schwerpunktbereich: Management natürlicher Ressourcen

Wesentliches Thema
(NaDiVeG)

Risikobeschreibung

Beschreibung der Auswirkungen (Inside-Out oder Outside-In)

Mitigationsmaßnahmen

Kreislaufwirtschaft
(Umweltbelange)

Chance:
Die OMV sucht nach Möglichkeiten, die Emissionen in den verschiedenen Ländern, in denen wir tätig sind, über die gesetzlichen CO2-Emissionsanforderungen hinaus zu begrenzen. Die Nutzung von CO2 als wertvollen Rohstoff für Energielösungen und industrielle Prozesse sowie die Abscheidung von CO2 und dessen Verarbeitung zu synthetischen Kraftstoffen, Kunststoffen oder anderen Chemikalien gehören zu den identifizierten Möglichkeiten.

Inside-Out:
Neue klimafreundliche innovative Produkte und Dienstleistungen, die speziell für Industrieanwendungen entwickelt werden, eröffnen Chancen im Hinblick auf die Beschäftigung und die Supply Chain. Zudem bringen sie einen erheblichen Umweltnutzen, da CO2 nicht emittiert, sondern in einen Rohstoff umgewandelt und in einer Kreislaufwirtschaft genutzt wird.

  • Schaffung bereichsübergreifender Wertschöpfungsketten und Betrieb einer Anlage im großen Maßstab

Mehr dazu siehe Kreislaufwirtschaft sowie Neutralisationsmaßnahmen

 

Gefahr:
Kunststoffabfälle sind weltweit ein wachsendes Problem, das in Europa in Politik und Gesellschaft mehr und mehr Aufmerksamkeit erhält. Wenn sie nicht ordnungsgemäß gesammelt, sortiert und entsorgt werden, stellen sie eine Bedrohung für die Umwelt dar.

Inside-Out:
Kunststoffabfälle können, wenn sie nicht ordnungsgemäß gesammelt, sortiert und entsorgt werden, in die Umwelt gelangen, die Umwelt verschmutzen (auch durch Verbrennung), der Biodiversität großen Schaden zufügen und schließlich als Mikroplastik im Trinkwasser und in Lebensmitteln landen. Zudem sind Kunststoffe als Rohstoffe zu wertvoll, um in der Umwelt zu landen und nicht wiederverwertet zu werden.

  • Borealis unterstützt aktiv die Ellen McArthur Foundation
  • Nachhaltigkeitsschritt im Innovationsportfolio
  • Entwicklung neuer Geschäftsfelder für nachhaltige Materiallösungen
  • Ausweis der Chemikaliensicherheit
  • Ausweis nachhaltiger Beschaffung
  • Strategisches CES-Programm

Mehr dazu siehe Kreislaufwirtschaft

Umwelt
(Umweltbelange)

Gefahr (physisches Risiko):
Risiko, dass nicht ausreichend Wasser zur Verfügung steht, um den Betrieb fortzusetzen, oder Risiko einer Verschlechterung der Wasserressourcen aufgrund nicht durchgeführter Sicherheitsmaßnahmen

Outside-In:
Perioden mit geringen oder keinen Niederschlägen zur Auffüllung von Oberflächen- oder Grundwasservorräten könnten in Gebieten mit geringer Wasserverfügbarkeit dazu führen, dass der Zugang zu Wasser für den normalen Betrieb (d.h. für den internen Verbrauch) und für die Anrainergemeinden unmöglich ist.

  • Verbesserung der Integrität durch Austauschprogramme für veraltete Wasserleitungen/Anlagen, vorbeugende Wartung, Wassermanagementpläne, reduzierten Wasserverbrauch und Verbesserungen der Wassereffizienz
  • Wassermanagement ist eine wesentliche Komponente unserer gesellschaftlichen Akzeptanz („License to Operate“). Wir arbeiten engagiert mit den Anrainergemeinden zusammen und agieren als verantwortungsvolle Partnerin. Alle Wassermanagement­aktivitäten der OMV haben eine sozial gerechte Wassernutzung zum Ziel.

Mehr dazu siehe Wasser

 

Gefahr:
Risiko der Boden- und Wasserkontamination durch unsachgemäßes Abfallmanagement, und zwar entweder durch die Nichteinhaltung interner Vorschriften durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lieferantinnen und Lieferanten und Vertragsunternehmen oder durch das Versagen der Anlagenintegrität

Inside-Out:
Die Kontamination von Böden und Wasser könnte in einem intakten Ökosystem zu Umweltverschmutzungen bzw. einer negativen Kettenreaktion führen, mit negativen Auswirkungen auf Pflanzen und Tiere sowie auf das Wohlbefinden der Menschen.

  • Verbesserung des Abfallmanagements
  • Schulung des Personals

Mehr dazu siehe Abfall

Schwerpunktbereich: Gesundheit, Arbeitsschutz und Sicherheit1 Ein wesentliches Thema im Schwerpunktbereich Gesundheit, Arbeitsschutz und Sicherheit sind die Aspekte Sicherheit, Notfälle und Krisenresilienz. Im Risikoregister sind jedoch keine mit diesem wesentlichen Thema einhergehenden Risiken aufgeführt. Die OMV analysiert Risiken für ihre physische und IT-Sicherheit zwar im Rahmen ihrer Risikomanagementprozesse, kann dazu jedoch keine Einzelheiten offenlegen, da dies für das Unternehmen an sich bereits ein Risiko darstellen würde. Risiken, die aus möglichen Verstößen gegen Bestimmungen zur physischen bzw. zur IT-Sicherheit resultieren, werden im Rahmen anderer wesentlicher Themen berücksichtigt, z.B. der Prozesssicherheit.

Wesentliches Thema
(NaDiVeG)

Risikobeschreibung

Beschreibung der Auswirkungen (Inside-Out oder Outside-In)

Mitigationsmaßnahmen

Gesundheit, Sicherheit und Wohlergehen
(Umweltbelange, Arbeitnehmer- und Sozialbelange)

Gefahr:
Sachschäden auf See oder an Land (Verarbeitungs- und Aufbereitungsanlagen), die durch verschiedene Risiken außerhalb der normalen Geschäftstätigkeit oder der normalen Wartung verursacht werden, wie z.B. Brände und Explosionen, und die nachfolgende Unterbrechung der Produktion

Inside-Out und Outside-In:
Risiken wie Integritätsfehler oder unsichere Prozesssicherheitsbedingungen könnten zu Geschäftsunterbrechungen, Umweltverschmutzung, Beeinträchtigung der Mitarbeitersicherheit, Reputationsschäden sowie zu Todesfällen unter Dritten führen und die Biodiversität und Ökosysteme gefährden.

  • Audits (intern und durch Dritte)
  • Vorbeugende Wartung
  • Inspektionen
  • Erneuerungsprogramm (Projekte zur Anlagenverbesserung)
  • Planmäßige Generalüberholung
  • Qualifiziertes und geschultes Personal

Mehr dazu siehe Prozesssicherheit

 

Gefahr:
Integritätsverlust einer Rohrleitung aufgrund des Versagens von Druckkontrollsystemen oder einer Gasmigration in die Ringräume infolge unzureichender Zementierung der Oberflächenverrohrung, mit der Folge eines schweren Unfalls (Explosion, Großbrand, großer Ölaustritt)

Inside-Out und Outside-In:
Ein schwerer Unfall könnte einen größeren Ölaustritt, Produktionsstillstand und Reputationsschäden zur Folge haben.

  • Prozesssicherheitsmaßnahmen und Wartung
  • Maßnahmen zur Notfallvorsorge und Wartung
  • Schulung des Personals

Mehr dazu siehe Prozesssicherheit sowie Austritt schädlicher Substanzen

 

Gefahr:
Wenn Kundinnen und Kunden auf Kennzeichnungen nicht die richtigen Gefahrenhinweise erhalten, besteht das Risiko, dass sie Produkte ohne die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen verwenden und dadurch Gefahren ausgesetzt sind.

Dies könnte durch regulatorische Änderungen ausgelöst werden, die strengere Gefahreneinstufungen, Bedenken hinsichtlich der Produktsicherheit und/oder länder- und regionenspezifische Gefahrenkennzeichnungen nach sich ziehen, die in der Sprache, aber auch hinsichtlich der rechtlich geforderten Inhalte abweichen.

Inside-Out:
Chemische Substanzen können bei unsachgemäßem und nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch zu ungewollten gesundheitlichen Schäden bei Menschen führen, die mit diesen Substanzen in Kontakt kommen.

  • Als Unterzeichner der Global Charter for Responsible Care® der chemischen Industrie hat sich Borealis verpflichtet, die Sicherheit seiner Produkte über die gesamte Wertschöpfungs­kette hinweg zu gewährleisten.
  • Im Rahmen seiner Produktverantwortung (Product Stewardship) trägt Borealis präzise den anwendungsbezogenen Anforderungen an die Produktsicherheit Rechnung. Daraus folgt, dass Produkte, auch wenn sie in gesondert geregelten Bereichen zur Anwendung kommen (Kontakt mit Lebensmitteln und Trinkwasser, medizinische Anwendungen usw.), vollständig mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen und Normen in Einklang stehen. Die Produktverantwortung bildet also die Grundlage dafür, dass die Produkte für die Kundinnen und Kunden sicher sind.
  • Das Borealis Product Stewardship Committee bewertet die potenziellen Gesundheits-, Sicherheits- und regulatorischen Risiken aller vom Konzern verwendeten Substanzen und definiert risikomindernde Maßnahmen.
  • Borealis überprüft alle neuen und veränderten Rohstoffe und Produkte im Hinblick auf Einstufung und Kennzeichnung und erstellt für alle klassifizierten Materialien länderspezifische Sicherheitsdatenblätter sowie Sicherheitskarten für den Arbeitsplatz.
  • Damit unsere Polyolefinprodukte korrekt und in der korrekten Sprache gekennzeichnet werden, wurde an allen EU- und NAM-Standorten das globale SAP-Tool für das Kennzeichnungs­management installiert.

Mehr dazu siehe Produktsicherheit

1

Ein wesentliches Thema im Schwerpunktbereich Gesundheit, Arbeitsschutz und Sicherheit sind die Aspekte Sicherheit, Notfälle und Krisenresilienz. Im Risikoregister sind jedoch keine mit diesem wesentlichen Thema einhergehenden Risiken aufgeführt. Die OMV analysiert Risiken für ihre physische und IT-Sicherheit zwar im Rahmen ihrer Risikomanagementprozesse, kann dazu jedoch keine Einzelheiten offenlegen, da dies für das Unternehmen an sich bereits ein Risiko darstellen würde. Risiken, die aus möglichen Verstößen gegen Bestimmungen zur physischen bzw. zur IT-Sicherheit resultieren, werden im Rahmen anderer wesentlicher Themen berücksichtigt, z.B. der Prozesssicherheit.

Schwerpunktbereich: Menschen

Wesentliches Thema
(NaDiVeG)

Risikobeschreibung

Beschreibung der Auswirkungen (Inside-Out oder Outside-In)

Mitigationsmaßnahmen

Diversität, Gleichstellung und Inklusion
(Arbeitnehmer- und Sozialbelange)

Gefahr:
Risiko, dass die Diversitätsziele des Konzerns nicht erreicht werden und eine inklusive und vielfältige Belegschaft nicht gefördert und aktiv aufrechterhalten wird

Outside-In:
Werden die Diversitätsziele des Konzerns nicht erreicht, erhöht sich das Risiko, dass sich das Mitarbeiterengagement verringert, die Fluktuation zunimmt und weibliche Toptalente nicht gehalten werden können. Dies könnte zu Reputationsschäden führen, da das Unternehmen als schlechter Arbeitgeber mit diskriminierenden Verhaltensweisen und schlechter Unternehmenskultur wahrgenommen werden könnte.

Inside-Out:
Höhere psychische Belastungen und größere gesundheitliche Probleme für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich mit diskriminierenden Verhaltensweisen konfrontiert sehen; begrenzte Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt sowie auf Wertschätzung und Akzeptanz der unterschiedlichen Mitglieder unserer Anrainergemeinden

  • Erhöhung des prozentualen Anteils von Frauen im Senior Management durch eine Reihe von Initiativen, wie z.B. Mentoring, Schulungen zu unbewusster Vorein­genommenheit und Aufrechterhaltung eines Arbeitsumfelds, das die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Elternschaft unterstützt
  • Einbettung unserer Diversitätsziele in die Nachfolgeplanung, wobei bei der Identifizierung von Toptalenten Frauen bei gleicher Qualifizierung der Vorzug gegeben wird
  • Geschlechtergleichstellung ist eines der Diversitäts­kriterien, nach denen wir die Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder auswählen.
  • Sicherstellung der Einhaltung des Code of Conduct

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(Arbeitnehmer- und Sozialbelange)

Gefahr:
Die Branche muss sich darauf einstellen, dass in den nächsten Jahren aufgrund von freiwilligen Abgängen und Pensionierungen ein ernsthafter Mangel an erfahrenen technischen Fachkräften entstehen wird. Das Risiko besteht dabei sowohl in der Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in den Ruhestand treten, als auch in der Zahl jener, die bereit sind, an ihre Stelle zu treten.

Risiko, in Ländern, in denen qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Berufserfahrung nur schwer zu gewinnen und zu halten sind, keine kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und/oder zu halten. Kündigungsfristen und die gängige Praxis in einigen Ländern führen dazu, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen schnell wieder verlassen.

Mangelnde Motivation, fehlendes Engagement und das Risiko, talentierte Fachkräfte infolge des zunehmenden Drucks zur Kostensenkung bei Lern- und Entwicklungsprojekten zu verlieren

Outside-In:
Für die OMV könnte sich das Risiko ergeben, dass Schlüsselpositionen nicht besetzt werden können oder dass kurzfristige oder nicht ordnungsgemäß durchgeführte Übergaben dazu führen, dass die jeweiligen Anlagen eventuell nicht zuverlässig arbeiten. Die Leistung einer Abteilung oder des Unternehmens könnte sich verschlechtern. Zudem könnte die Branche unattraktiver werden, was zu einem geringeren Personalstand führen würde.

  • Entwicklung neuer Projekte, um junge Menschen auf Berufsschulen mit verschiedenen Fachbereichen der Öl-, Gas- und petrochemischen Industrie vorzubereiten
  • Aufbau solider Talent-Pipelines durch die Zusammenarbeit mit Universitäten und das Anbieten von Praktika und Ausbildungsprogrammen
  • Bemühen um langfristige Arbeitsverhältnisse und Angebot wettbewerbsfähiger Vergütungs- und Leistungspakete
  • Sicherstellung wettbewerbsfähiger Vergütungen und Leistungen durch kontinuierliche Beobachtung von Markttrends und internationalen Best Practices. Ein neuer konzernweiter Rekrutierungsstandard wurde implementiert, um einen qualitativ hochwertigen Rekrutierungsprozess zu gewährleisten und Spitzenkräfte zu gewinnen.
  • Stärkung der Feedback-Kultur und vermehrte Schulungen für Führungskräfte

Mehr dazu siehe Diversität, Gleichstellung und Inklusion

Anrainer­gemeinden
(Wahrung der Menschenrechte, Arbeitnehmer- und Sozialbelange)

Gefahr:
Risiko, dass die Erwartungen der Anrainergemeinden und der lokalen Verwaltungen hinsichtlich des wirtschaftlichen Nutzens und des Beitrags zur Entwicklung der jeweiligen Region durch Umsetzung von Gemeindeentwicklungsprojekten nicht gemäß den lokalen Bedürfnissen erfüllt werden

Outside-In:
Verschlechterung der Beziehungen zwischen der OMV und den lokalen Stakeholdern einschließlich der lokalen Verwaltungen mit dem Ergebnis, dass in geschäftlichen Dingen nicht zusammengearbeitet wird

Weitere Folgen für die OMV können sein: Verzögerungen in der Produktion, Sicherheitsprobleme, Blockade ihrer geschäftlichen Aktivitäten, Verlust der gesellschaftlichen Akzeptanz („License to Operate“), Reputationsschäden

Inside-Out:
Folgen für Rechteinhaberinnen und ‑inhaber und Anrainergemeinden:
Verschlechterung der Gesundheitslage in den betroffenen Anrainergemeinden mit der Folge sozialer Unruhen sowie von Protesten und Blockaden

  • Durchführung von Sozial- und Menschenrechts­verträglichkeitsprüfungen, einschließlich Basis- und Bedarfsermittlungen in der Planungsphase, um potenzielle Auswirkungen zu identifizieren, die in der Entwurfsphase berücksichtigt werden müssen
  • Entwicklung und Anwendung einer Local-Content-Strategie sowie von Bildungs- und Qualifizierungs­programmen für Einheimische, einschließlich lokaler Vertragsunternehmen
  • Aufklärung und Sensibilisierung des Baustellenpersonals, einschließlich Vertrags- und Subunternehmen, über bzw. für lokale Normen und Usancen
  • Regelmäßige Einbindung der Stakeholder, einschließlich der Gemeinden vor Ort
  • Etablierung und effektive Anwendung von Community-Beschwerdemechanismen
  • Definition von Sozialindikatoren und deren Integration in regelmäßige HSSE-Audits

Mehr dazu siehe Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung und Community-Beschwerden sowie Community-Investitionen

Menschenrechte
(Wahrung der Menschenrechte, Arbeitnehmer- und Sozialbelange)

Gefahr:
Risiko schlechter Arbeitspraktiken im Supply-Chain-Management, wie z.B. keine anständigen Löhne in der Supply Chain (Menschenrechte). Das Zulieferunternehmen zahlt Löhne unterhalb der von internationalen Menschenrechtsorganisationen festgelegten Standards (z.B. 60% des nationalen Nettodurchschnittsverdiensts einer Vollzeitarbeitskraft).

Inside-Out:
Schlechte Arbeitspraktiken haben Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bis hin zu einer geringeren Lebenserwartung.

  • Bewertung der Menschenrechtssituation vor Aufnahme der Geschäftstätigkeit in einem Land sowie regelmäßige Menschenrechtsbewertungen in den Ländern, in denen wir tätig sind, unter Berücksichtigung arbeitsrechtlicher Aspekte
  • Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (mit Schwerpunkt auf Hochrisikoländern)
  • HSSE-Management von Vertragsunternehmen unter Berücksichtigung von Menschenrechtsaspekten (einschließlich Arbeitsrechten) in der Präqualifikations- und Prüfungsphase
  • ESG-Lieferantenbewertungen
  • Code of Conduct einschließlich Arbeitsrechten

Mehr dazu siehe Menschenrechte

Schwerpunktbereich: Ethische Geschäftspraktiken

Wesentliches Thema
(NaDiVeG)

Risikobeschreibung

Beschreibung der Auswirkungen (Inside-Out oder Outside-In)

Mitigationsmaßnahmen

Wirtschaftliche Auswirkungen und Geschäftsgrundsätze
(Verhinderung von Korruption, Umweltbelange)

Gefahr:
Missbrauch anvertrauter Macht zum eigenen unrechtmäßigen Gewinn/Vorteil, Vorrang des persönlichen Interesses vor dem Unternehmensinteresse oder andere Formen unethischen Geschäftsgebarens

Outside-In:
Das Risiko unethischen Geschäftsgebarens könnte zu Reputations- und Vermögensschäden sowie im Einzelfall auch zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

  • Implementierung eines Compliance-Management-Systems

Mehr dazu siehe Geschäftsethik und Korruptionsbekämpfung

 

Gefahr:
Nichteinhaltung von Umwelt-, Emissions- und Wassergesetzen oder internen Regeln und Vorschriften, bedingt durch unerwartete Änderungen oder die unterschiedliche Auslegung von Gesetzen

Outside-In:
Dies würde zusätzliche Betriebs- (OPEX) oder Investitionsaufwendungen (CAPEX) für die Aufrüstung von Anlagen oder zusätzliche Steuern zur Folge haben.

  • Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden, um sicherzustellen, dass Gesetze korrekt ausgelegt und eingehalten werden
  • Prozesssicherheits­maßnahmen und Wartung
  • Schulung des Personals
  • Implementierung der besten verfügbaren Technologien

Mehr dazu siehe Umwelt

 

Gefahr:
Das Risiko, dass der OMV Konzern oder eine oder mehrere seiner Tochtergesellschaften die EU-Verordnung 2016/679 zum Datenschutz nicht einhält – z.B. aufgrund von Verstößen gegen die IT-Sicherheit, politisch motivierten Durchsetzungsmaßnahmen, unbeabsichtigten Verstößen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für die Datenverarbeitung verantwortlich sind, und/oder der Auslegung von Gesetzen durch Aufsichtsbehörden – wodurch die Einhaltung der DSGVO-Anforderungen nicht nachgewiesen werden kann

Inside-Out und Outside-In:
Wenn das Risiko besteht, dass allgemeine personenbezogene Daten nicht geschützt werden, könnte dies dazu führen, dass personenbezogene Daten von Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und/oder anderen Stakeholdern offengelegt werden. Die Nichteinhaltung der DSGVO könnte zudem Reputations- und Vermögensschäden nach sich ziehen.

  • Um im Interesse der Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und/oder anderer Stakeholder der OMV den verantwortungsvollen Umgang mit Daten sicherzustellen, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dies erfordert einen fortlaufenden Prozess, in dessen Rahmen die OMV verschiedene Maßnahmen umsetzt, um personenbezogene Daten in Einklang mit den in der EU-Verordnung vorhandenen Definitionen und Bestimmungen zu handhaben und zu verarbeiten.

Mehr dazu siehe Informations- und Cybersicherheit sowie Menschenrechte

Supply Chain
(Umweltbelange, Arbeitnehmer- und Sozialbelange)

Gefahr:
Risiko, dass die Ziele, die sich die OMV im Hinblick auf das CO2-Management und den Klimawandel gesteckt hat, nicht erreicht werden, weil mehr CO2-intensive Produkte und Dienstleistungen eingekauft werden als geplant

Outside-In und Inside-Out:
Dies könnte dazu führen, dass die OMV nicht als nachhaltige Geschäftspartnerin betrachtet wird, was auf das Unternehmen negative Auswirkungen haben könnte, wie z.B. finanzielle Konsequenzen oder höhere THG-Emissionen.

  • Es wurde ein neues Konzept für eine nachhaltige Beschaffung erarbeitet.
  • Erhöhte Transparenz durch Berichterstattung zum CO2-Management (Scope 3 in Bezug auf eingekaufte Waren und Dienstleistungen)
  • Zusammenarbeit mit Lieferantinnen und Lieferanten bei Themen des CO2-Managements über die CDP-Supply-Chain hinweg
  • Durchführung von Lieferantenaudits und ‑überprüfungen im Rahmen der Initiative „Together for Sustainability“
  • Aufnahme der Nachhaltigkeits­leistung in Vergabe- und Gewährungskriterien

Mehr dazu siehe Supply Chain sowie CO2-Fußabdruck der Supply Chain

 

Chance:
Die OMV erweitert die lokalen Sicherheitsbestimmungen, indem sie die Integration von Best-Practice-HSSE-Aspekten in allen Phasen des Lebenszyklus von Verträgen und des Kontraktorenmanagements fordert.

Inside-Out:
Das gemeinsam erarbeitete Know-how verbleibt in den Anrainergemeinden und erhöht das Sicherheits- und Umweltbewusstsein in diesen Gemeinden, was sich positiv auf die Umwelt und die Gesellschaft auswirkt.

  • Verbesserung der HSSE-Leistung von OMV Vertragsunternehmen, wie z.B. durch HSSE-Anforderungen im Arbeitsumfang, die HSSE-Präqualifikation von Vertragsunternehmen, HSSE-Anforderungen in Anhängen zu Verträgen, Audits, HSSE-Einweisungen, gemeinsame HSSE-Schulungen, gemeinsame HSSE-Begehungen, Inspektionen usw.

Mehr dazu siehe Supply Chain sowie Arbeitsschutz

NaDiVeG
Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz