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Innovation und neue Technologien

Die proprietäre ReOil®-Technologie der OMV für thermisches Cracken wurde entwickelt, um die Kreislaufwirtschaftsziele der Europäischen Kommission zu erreichen und zukünftige Verpackungsrecyclingquoten zu erfüllen. In der ReOil®-Anlage in der Raffinerie Schwechat mit einer Kapazität von 100 kg/h werden seit 2018 Kunststoffabfälle von Haushalten und aus der Industrie in einem Pyrolyseverfahren zu synthetischem Rohöl recycelt. Dieses synthetische Rohöl wird dann in der Raffinerie Schwechat hauptsächlich zu Monomeren und anderen Kohlenwasserstoffen verarbeitet. Die Pilotanlage war seit ihrer Inbetriebnahme insgesamt 18.000 Stunden in Betrieb, ermöglichte Verbesserungen des thermischen Aufspaltungsprozesses und leistete einen Beitrag zur weiteren Skalierung der ReOil®-Technologie. Die OMV und Borealis verfolgen das klare Ziel, im Bereich der chemischen und mechanischen Recyclingtechnologien eine führende Rolle zu spielen. Im November 2022 unterzeichnete die OMV eine Absichtserklärung mit Wood, einem weltweit führenden Anbieter von Beratungs- und Engineeringlösungen im Energie- und Materialmarkt, um eine für beide Seiten exklusive Kooperationsvereinbarung für die kommerzielle Lizenzierung der proprietären ReOil®-Technologie der OMV abzuschließen.

Für Borealis ist Innovation von grundlegender Bedeutung, um zur Kreislauffähigkeit von Polyolefinen beizutragen und das Leben nachhaltiger zu machen. Zudem verbessern Innovationen nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe, sondern auch ihre Effizienz und Nachhaltigkeit und wirken sich somit direkt auf die Menschen, die Umwelt und den wirtschaftlichen Erfolg positiv aus. Borealis investiert in Forschung & Entwicklung und in neue Technologien, um die Wertschöpfung durch Innovation, insbesondere im Bereich der Kreislaufwirtschaft, voranzutreiben.

Der Borealis Konzern beschäftigt rund 500 Mitarbeiter:innen im Bereich F&E. Dazu gehören Wissenschaftler:innen und Forschende in der Innovationszentrale in Linz (Österreich) und in den beiden Innovationszentren in Stenungsund und Porvoo.

Bei Patentanmeldungen ist Borealis im Ranking der österreichischen Unternehmen nach wie vor führend. Im Jahr 2022 meldete Borealis 128 neue Prioritätspatente beim Europäischen Patentamt an. Damit wurde beinahe wieder der Rekord von von 133 Patentanmeldungen im Jahr 2021 erreicht. Mit Stand Jänner 2023 verfügt die Borealis Gruppe über rund 11.500 Einzelpatente oder Patentanmeldungen, die in rund 1.450 Patentfamilien zusammengefasst sind. Die wachsende Zahl der Patente unterstreicht das Engagement des Konzerns, Wert durch Innovation zu schaffen.

Die Fachmesse K 2022, die im Oktober in Deutschland stattfand, war die ideale Bühne, um die zahlreichen neuen Produkte und Materiallösungen vorzustellen, die durch Innovation und Zusammenarbeit entstanden. Im Mittelpunkt stand die Borstar® Nextension-Technologie – eine bahnbrechende Innovation für Hochleistungspolyolefine. Die einzigartige Kombination von Borstar®-Technologie und den firmeneigenen Borstar® Nextension-Katalysatoren verbessert die PP-Eigenschaften und ermöglicht ein breiteres Spektrum an maßgeschneiderten Polyolefinen. Borstar® Nextension erleichtert das Recycling, da bei Mehrschichtanwendungen mehrere unterschiedliche Materialien durch ein einziges ersetzt werden können, und unterstützt die Entwicklung recyclingorientierter Produkte. Die Single-Site-Katalysatoren für diese bahnbrechende Technologie werden in einer neu errichteten Produktionsanlage in Porvoo (Finnland) hergestellt. Im Oktober wurden außerdem zwei BorPure™-Materialien und ein Vliesstoff auf Basis der Borstar® Nextension-Technologie auf den Markt gebracht, die jeweils eine hervorragende Leistung kombiniert mit Kreislauffähigkeit und Materialeffizienz bieten.

Materialien aus dem Bornewables™-Portfolio hochwertiger, kreislauffähiger Polyolefine, die auf erneuerbaren Rohstoffen basieren, werden für die Entwicklung einer zunehmenden Zahl neuartiger Anwendungen eingesetzt, von denen viele durch Kooperationen in der Wertschöpfungskette entstehen. Der klimaneutrale Babyschnuller MAM Original Pure, ein Coffee-to-go-Becher der Tupperware-Produktlinie ECO+, eine von Borealis und Trexel gemeinsam entwickelte wiederverwendbare und vollständig recycelbare leichtgewichtige Kunststoffflasche sowie eine von Borealis und ITC gemeinsam entwickelte Reihe von starren Lebensmittelverpackungen, die auf Bornewables™ und Borcycle™ C basieren, sind nur einige der Produkte, die mit Materialien aus dem Bornewables™-Sortiment hergestellt werden und auf der K 2022 präsentiert wurden. Im Rohrsektor wurden in Zusammenarbeit mit Uponor die ersten PE-X-Rohre auf der Basis von Bornewables™-Materialien hergestellt, während die Kooperation mit NUPI zu PP-RCT-Rohren der nächsten Generation auf der Basis von Bornewables™ führte.

Zu den weiteren kreislauforientierten Highlights des Jahres 2022 gehören drei vollständig recycelbare PE-Monomaterial-Beutellösungen; leichte und ultraleichte Mehrwegbecher aus Borealis-Polypropylen (PP), die mithilfe der patentierten EcoCore-Schaumstofftechnologie von Bockatech hergestellt werden; eine Reihe flexibler Verpackungsformate mit 50% Post-Consumer-Rezyklat-Anteil; und der weltweit erste Schuh, der mit CO2-Emissionen hergestellt wurde – der Cloudprime der Sportmarke On, der aus einem leistungsstarken, leicht zu verarbeitenden Ethylen-Vinylacetat-Schaum von Borealis besteht. Im Juni wurde der erste Borcycle™ M-Ummantelungswerkstoff mit bis zu 50% Post-Consumer-Rezyklat-Anteil vorgestellt, wodurch die Kreislauforientierung auch im Draht- und Kabelsektor vorangetrieben wird. Und im Automobilsektor gab Borealis im Oktober bekannt, dass in Zusammenarbeit mit dem Systemlieferanten Magna die erste und bisher größte Vollthermoplast-Heckklappe für den neuen Volkswagen Multivan hergestellt wurde – ein Paradebeispiel für kundenorientierte Innovation, die leistungsstarke und gleichzeitig leichtgewichtigere Teile ermöglicht und gleichzeitig zu einer Verbesserung der CO2-Bilanz von Fahrzeugen beiträgt.