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Chemicals & Materials

Im Geschäftsbereich Chemicals & Materials zählt die OMV zu den weltweit führenden Anbietern von fortschrittlichen und kreislauforientierten Polyolefinlösungen und ist eine europäische Marktführerin bei Basischemikalien und Pflanzennährstoffen*Am 2. Juni 2022 erhielt Borealis von AGROFERT, a.s. ein verbindliches Angebot für den Erwerb des Stickstoffgeschäfts, das Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte umfasst. sowie im Kunststoffrecycling. Das Unternehmen versorgt über Borealis und seine beiden Joint Ventures – Borouge mit ADNOC in den und Singapur und Baystar mit TotalEnergies in den USA – Kund:innen in aller Welt mit Dienstleistungen und Produkten.

Auf einen Blick

 

 

 

 

 

 

 

2022

2021

Operatives Ergebnis vor Sondereffekten

in EUR Mio

1.457

2.224

–34%

davon Borealis exklusive JVs

in EUR Mio

967

1.437

–33%

davon Borealis JVs

in EUR Mio

332

534

–38%

Sondereffekte

in EUR Mio

582

–396

n.m.

Operatives Ergebnis

in EUR Mio

2.039

1.828

12%

Investitionen1

in EUR Mio

1.896

835

127%

 

 

 

 

 

Ethylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

560

468

20%

Propylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

534

453

18%

Polyethylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

390

582

–33%

Polypropylen-Referenzmarge Europa

in EUR/t

486

735

–34%

Steamcracker-Auslastungsgrad Europa

 

74%

90%

–16

Verkaufsmenge Polyolefine

in Mio t

5,66

5,93

–5%

davon Verkaufsmenge Polyethylen exkl. JVs

in Mio t

1,69

1,82

–7%

davon Verkaufsmenge Polypropylen exkl. JVs

in Mio t

1,84

2,13

–13%

davon Verkaufsmenge Polyethylen JVs2

in Mio t

1,25

1,25

–0%

davon Verkaufsmenge Polypropylen JVs2

in Mio t

0,88

0,74

19%

Hinweis: Nach dem erfolgreichen Börsengang von 10% des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals der Borouge PLC am 3. Juni 2022 hält Borealis 36% an der Borouge PLC, wodurch sich die finanziellen und operativen Beiträge ab dem Zeitpunkt des Börsengangs verringern.

1

Investitionen beinhalten Akquisitionen; insbesondere beinhaltete 2022 eine Eigenkapitalzufuhr an Borouge 4 in Höhe von EUR 0,4 Mrd.

2

Anteilige Mengen der at-equity konsolidierten Unternehmen

Finanzielle Performance

Das Operative Ergebnis vor verringerte sich 2022 um 34% auf EUR 1.457  (2021: EUR 2.224 Mio). Ein substanziell höherer Beitrag aus dem Stickstoffgeschäft und die positiven Auswirkungen höherer Olefinmargen wurden durch deutlich gesunkene europäische Polyolefinmargen, signifikant niedrigere positive Lagerbewertungseffekte, geringere Polyolefinverkaufsmengen in Europa und einen Rückgang des Beitrags der Borealis JVs mehr als kompensiert.

Der Beitrag des OMV Basischemikaliengeschäfts verringerte sich trotz höherer Ethylen- und Propylen-Referenzmargen, hauptsächlich infolge der geplanten Generalüberholung des Steamcrackers in Burghausen und des Vorfalls an der Rohöl-Destillationsanlage am 3. Juni 2022 in der Raffinerie Schwechat. Die Ethylen-Referenzmarge Europa stieg um 20% auf EUR 560/t (2021: EUR 468/t), während die Propylen-Referenzmarge Europa um 18% auf EUR 534/t wuchs (2021: EUR 453/t). Während die erste Jahreshälfte von einer starken Nachfrage nach Olefinen und Angebotsengpässen bestimmt war, kam es in der zweiten Hälfte des Jahres zu einem starken Nachfragerückgang, der teilweise durch niedrigere Betriebsraten europäischer Cracker kompensiert wurde. Die nach dem Höchststand im ersten Quartal rückläufigen Naphthapreise stützten die Olefin-Referenzmargen in einem sehr volatilen Marktumfeld. Eine niedrigere Produktion infolge des niedrigeren Auslastungsgrads der Steamcracker in Schwechat und Burghausen, gestiegene Bezugskosten, die auch andere Vorprodukte außer Naphtha beinhalten, und gestiegene Energiekosten belasteten das Ergebnis.

Der Auslastungsgrad der europäischen Steamcracker, die von der OMV und von Borealis betrieben werden, sank um 16 Prozentpunkte auf 74% (2021: 90%). Der niedrigere Auslastungsgrad im Jahr 2022 war bedingt durch die geplante Generalüberholung der Steamcracker in Burghausen und Stenungsund, aber auch durch den Vorfall an der Rohöl-Destillationsanlage am 3. Juni 2022 in der Raffinerie Schwechat.

Der Beitrag von Borealis exklusive JVs sank um EUR 470 Mio auf EUR 967 Mio (2021: EUR 1.437 Mio), Dies war hauptsächlich auf niedrigere Polyolefin-Referenzmargen und signifikant niedrigere positive Lagerbewertungseffekte zurückzuführen, während ein außergewöhnlich starkes Stickstoffgeschäft und höhere Olefin-Referenzmargen stützend wirkten. Das Basischemikaliengeschäft der Borealis verzeichnete trotz verbesserter Olefin-Referenzmargen einen Rückgang, hauptsächlich aufgrund von negativen Lagerbewertungseffekten und der Folgen der geplanten Generalüberholung des Steamcrackers in Stenungsund. Das Polyolefingeschäft war durch einen starken Abfall der Polyolefin-Referenzmargen und signifikant niedrigere positive Lagerbewertungseffekte geprägt. Die Polyolefin-Referenzmargen erreichten 2021 historische Höchststände. Grund dafür war die starke Nachfrage auf den europäischen Märkten in Kombination mit dem angespannten Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht, das durch eine intensive Wartungssaison und weltweite logistische Einschränkungen bedingt war. Die Polyethylen-Referenzmarge Europa sank um 33% auf EUR 390/t (2021: EUR 582/t), während die Polypropylen-Referenzmarge Europa um 34% auf EUR 486/t sank (2021: EUR 735/t). In der ersten Jahreshälfte 2022 normalisierten sich die Polyolefin-Referenzmargen nach den Höchstständen des Jahres 2021 zunächst langsam, sanken aber dann in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des Nachfrageeinbruchs, verursacht durch die weltweite Konjunkturabschwächung und den Inflationsdruck auf Kunden, erheblich. Zusätzlich verstärkte die erhöhte Verfügbarkeit nach Europa importierter Mengen den Margendruck. Während die realisierten Margen im Standardgeschäft vom aktuellen Nachfragerückgang und den höheren Energiekosten stark negativ betroffen waren, verbesserten sich die Margen im Specialty-Geschäft leicht. Höhere Rabatte bei Ausgangsstoffen und über die Marktindikatoren hinaus gestiegene Preise für bestimmte Produktgruppen verschafften etwas Entlastung. Verglichen mit 2021 sank die Verkaufsmenge an Polyethylen um 7%, während die Verkaufsmenge an Polypropylen um 13% fiel. Die Verringerung der Verkaufsmengen war insbesondere auf den Konsumgüter- und Infrastruktursektor zurückzuführen, während sich der Sektor Mobilität leicht verbesserte. Der Beitrag aus dem Stickstoffgeschäft verbesserte sich im Vergleich zu 2021 substanziell. Die Margen für Düngemittel waren signifikant höher als 2021, da eine knappe Angebotssituation den Anstieg der Erdgaspreise mehr als kompensieren konnte. Der positive Effekt aus der Neuklassifizierung als zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen unterstützte ebenfalls das Ergebnis.

Der Beitrag der Borealis JVs sank 2022 um EUR  202 Mio auf EUR 332  (2021: EUR 534 Mio). Ursächlich dafür waren insbesondere niedrigere Beiträge von Borouge und Baystar. Ein positiver Effekt durch einen stärkeren USD konnte diesen Rückgang teilweise kompensieren. Die Polyethylen-Verkaufsmengen der JVs blieben auf dem Niveau des Vorjahres, während die Polypropylen-Verkaufsmengen der JVs um 19% wuchsen. Die Verkaufsmengen von Borouge konnten 2022 insbesondere von der Inbetriebnahme der neuen Polypropylen-Anlage (PP5) profitieren. Ein Einmaleffekt in Zusammenhang mit Pensionsrückstellungen beeinflusste das Borouge Ergebnis 2022 negativ. Zusätzlich verringerte der erfolgreiche Börsengang von 10% des gesamten ausgegebenen Aktienkapitals von Borouge am 3. Juni 2022 die finanziellen und operativen Beiträge im Vergleich zu 2021. Durch die Inbetriebnahme von neuen Polyolefin-Produktionskapazitäten sowie aufgrund einer gesunkenen Verbrauchernachfrage infolge von Covid-19-Einschränkungen schwächte sich das Preisumfeld in Asien im Vergleich zu 2021 ab. Verglichen mit 2021 verzeichnete Baystar ein schwächeres Marktumfeld und eine Belastung durch die volle Abschreibung im Zuge der Inbetriebnahme des Ethancrackers sowie höhere Zinsaufwendungen, während die neue Anlage aufgrund von operativen Herausforderungen nur langsam hochgefahren werden konnte.

Die Netto-Sondereffekte betrugen EUR 582 Mio (2021: EUR –396 Mio) und resultierten hauptsächlich aus dem erfolgreichen Börsengang eines 10%-Anteils an Borouge, der zu einem Gewinn aus der Veräußerung von rund EUR 0,3  führte. Zusätzlich führte das verbindliche Angebot der AGROFERT für das Stickstoffgeschäft von Borealis zu einer Wertaufholung in Höhe von rund EUR 0,3 Mrd. Das Operative Ergebnis im Bereich Chemicals & Materials lag bei EUR 2.039 Mio, verglichen mit EUR 1.828 Mio im Jahr 2021.

Die Investitionen in Chemicals & Materials beliefen sich auf EUR 1.896 Mio (2021: EUR 835 Mio). Der Anstieg war hauptsächlich durch eine Eigenkapitalzufuhr an Borouge 4 in Höhe von rund EUR 0,4 Mrd im Jahr 2022 und höhere organische Investitionen bedingt. Organische Investitionen fanden 2022 neben den üblichen laufenden Geschäftsinvestitionen im Wesentlichen im Zuge der Errichtung einer neuen Propan-Dehydrierungsanlage in Belgien durch Borealis, die nicht zahlungswirksame Investitionen im Zusammenhang mit Leasingverträgen in Höhe von rund EUR 0,5 Mrd beinhaltete, sowie im Zuge der Errichtung der ReOil®-Demonstrationsanlage in Österreich und der Generalüberholung in der Raffinerie Burghausen statt.

VAE
Vereinigte Arabische Emirate
Sondereffekte
Sondereffekte sind Aufwendungen und Erträge, die separat offengelegt werden, da sie nicht der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind. Diese Effekte werden separat ausgewiesen, um es Investor:innen zu ermöglichen, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des OMV Konzerns besser zu verstehen und zu beurteilen.
Mio
Million, Millionen
Mio
Million, Millionen
Mrd
Milliarde, Milliarden