Exploration & Production
Im Geschäftssegment Exploration & Production steigerte die OMV die Wertschöpfung und Cash-Generierung aus dem Portfolio der Öl- und Gas-Assets und baute ein eigenes Low-Carbon-Geschäft auf, um die laufende Energiewende und die Transformation des OMV Konzerns zu unterstützen.
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2022 |
2021 |
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Operatives Ergebnis vor Sondereffekten |
in EUR Mio |
7.396 |
2.892 |
156% |
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davon Gas Marketing Westeuropa |
in EUR Mio |
–300 |
55 |
n.m. |
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Sondereffekte |
in EUR Mio |
–460 |
18 |
n.m. |
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Operatives Ergebnis |
in EUR Mio |
6.936 |
2.910 |
138% |
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Investitionen1 |
in EUR Mio |
1.443 |
1.194 |
21% |
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Explorationsausgaben |
in EUR Mio |
202 |
210 |
–4% |
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Explorationsaufwendungen |
in EUR Mio |
250 |
281 |
–11% |
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Produktionskosten |
in USD/boe |
8,20 |
6,67 |
23% |
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Gesamtproduktion |
in kboe/d |
392 |
486 |
–19% |
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Gesamtverkaufsmenge |
in kboe/d |
379 |
462 |
–18% |
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Sichere Reserven per 31. Dezember |
in Mio boe |
1.037 |
1.295 |
–20% |
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Durchschnittlicher Brent-Preis |
in USD/bbl |
101,32 |
70,91 |
43% |
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Durchschnittlich realisierter Rohölpreis2,3 |
in USD/bbl |
95,04 |
65,60 |
45% |
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Durchschnittlich realisierter Gaspreis2,4 |
in EUR/MWh |
53,78 |
16,49 |
n.m. |
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Finanzielle Performance
Das Operative Ergebnis vor Sondereffekten stieg 2022 signifikant von EUR 2.892 Mio auf EUR 7.396 Mio an. Außergewöhnlich positive Markteffekte in Höhe von EUR 5.280 Mio als Folge der wesentlich höheren Öl- und Gaspreise wurden teilweise durch negative operative Effekte im Ausmaß von EUR –679 Mio verringert. Diese sind eine Konsequenz des fehlenden Beitrags der Aktivitäten in Russland, was in der Änderung der Konsolidierungsmethode der russischen Aktivitäten begründet ist, sowie des wesentlich geringeren Ergebnisses von Gas Marketing Westeuropa. Darüber hinaus ging die Förderung in Rumänien, Malaysia und Libyen zurück, während sie in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach einer Rücknahme der OPEC+-Förderbeschränkungen anstieg. Die Verkaufsmengen verringerten sich im Vergleich zur Förderrate weniger stark, was auf den Zeitplan der Liftings zurückzuführen ist. Abschreibungen reduzierten das Ergebnis um EUR –‑97 Mio, hauptsächlich aufgrund von höheren Förderraten in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Norwegen. Gas Marketing Westeuropa verringerte das Ergebnis im Wesentlichen aufgrund von Verlusten, die durch die Kürzungen und Volatilität bei den russischen Lieferungen, Forderungsabschreibungen und Wertanpassungen begründet sind. Eine Änderung der Berichterstattungs-Logik für Flüssiggasaktivitäten hatte einen teilweise positiven kompensierenden Effekt.
Die 2022 erfassten Sondereffekte beliefen sich auf EUR –460 Mio (2021: EUR 18 Mio), hauptsächlich aufgrund der Änderung der Konsolidierungsmethode der Aktivitäten in Russland und der Fair-Value-Anpassung der vertraglichen Position bezüglich der Reserven-Neufeststellung beim Erdgasfeld Juschno-Russkoje. Bewertungseffekte von Rohstoffderivaten bei Gas Marketing Westeuropa und temporäre Effekte aus Absicherungsgeschäften konnten einen Teil dessen ausgleichen. Die Auflösung einer Rückstellung für das Flüssiggasgeschäft hatte ebenfalls eine positive Auswirkung. Das Operative Ergebnis erreichte EUR 6.936 Mio (2021: EUR 2.910 Mio).
Die Produktionskosten abzüglich Lizenzgebühren stiegen im Jahr 2022 auf USD 8,2/boe (2021: USD 6,7/boe), hauptsächlich aufgrund der Änderung der Konsolidierungsmethode der russischen Aktivitäten ab dem 1. März 2022 und der allgemeinen Preissteigerung.
Die Gesamtproduktion an Kohlenwasserstoffen fiel um 95 kboe/d auf 392 kboe/d, vor allem aufgrund der Änderung der Konsolidierungsmethode der russischen Aktivitäten ab dem 1. März 2022. Ein natürlicher Förderrückgang in Rumänien, planmäßige Wartungsarbeiten in Malaysia und höhere Gewalt in Libyen, die durch politisch motivierte Schließungen ausgelöst wurde, waren die wichtigsten zusätzlichen negativen Faktoren. Die Produktion stieg in den Vereinigten Arabischen Emiraten dank der Zurücknahme von OPEC+-Förderbeschränkungen.
Die Gesamtverkaufsmenge fiel auf 379 kboe/d (2021: 462 kboe/d) und damit in einem geringeren Ausmaß als die Produktionsmenge. Die Abweichung zwischen produzierter und verkaufter Menge lässt sich mit der Terminplanung für die Liftings erklären.
Der durchschnittliche Brent-Preis erreichte 2022 USD 101,3/bbl, was einen substanziellen Anstieg um 43% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Unterstützt durch eine Änderung der Transferpreisberechnung für die rumänische Rohölproduktion verbesserte sich der durchschnittlich realisierte Rohölpreis des Konzerns um 45%. Der durchschnittlich realisierte Gaspreis in EUR/MWh stieg um mehr als das Dreifache auf EUR 53,80/MWh.
Die Investitionen einschließlich aktivierter E&A-Ausgaben wurden 2022 auf EUR 1.443 Mio gesteigert (2021: EUR 1.194 Mio), was eine Erholung von dem durch Sparmaßnahmen beeinträchtigten Niveau des Vorjahres bedeutet. Organische Investitionen wurden 2022 vorwiegend für Projekte in Rumänien, Neuseeland und Norwegen getätigt. Die Explorationsausgaben, die sich vor allem auf Aktivitäten in Malaysia, Rumänien und Norwegen bezogen, beliefen sich 2022 auf EUR 202 Mio und waren damit gegenüber 2021 auf einem ähnlichen Niveau.
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2022 |
2021 |
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Erdöl und NGL |
Erdgas1 |
Gesamt |
Erdöl und NGL |
Erdgas1 |
Gesamt |
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in Mio bbl |
in bcf |
in Mio boe |
in Mio boe |
in Mio bbl |
in bcf |
in Mio boe |
in Mio boe |
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Rumänien2 |
20,9 |
122,0 |
22,6 |
43,5 |
22,4 |
129,9 |
24,0 |
46,4 |
||||
Österreich |
3,3 |
19,7 |
3,3 |
6,6 |
3,6 |
20,6 |
3,4 |
7,0 |
||||
Kasachstan2 |
— |
— |
— |
— |
0,7 |
0,7 |
0,1 |
0,8 |
||||
Norwegen |
14,7 |
102,2 |
17,0 |
31,7 |
15,3 |
102,3 |
17,0 |
32,3 |
||||
Libyen |
10,4 |
— |
— |
10,4 |
12,0 |
— |
— |
12,0 |
||||
Tunesien |
0,9 |
14,7 |
2,4 |
3,4 |
0,9 |
17,3 |
2,9 |
3,8 |
||||
Jemen |
0,6 |
— |
— |
0,6 |
1,1 |
— |
— |
1,1 |
||||
Region Kurdistan im Irak |
1,0 |
15,8 |
2,6 |
3,6 |
1,0 |
15,6 |
2,6 |
3,6 |
||||
Vereinigte Arabische Emirate |
15,4 |
— |
— |
15,4 |
10,8 |
— |
— |
10,8 |
||||
Neuseeland |
3,0 |
47,1 |
7,8 |
10,8 |
3,5 |
51,8 |
8,6 |
12,1 |
||||
Malaysia2 |
0,6 |
60,0 |
10,0 |
10,6 |
1,7 |
64,5 |
10,8 |
12,4 |
||||
Russland |
— |
37,7 |
6,3 |
6,3 |
— |
210,6 |
35,1 |
35,1 |
||||
Gesamt |
70,8 |
419,2 |
72,1 |
143,0 |
72,9 |
613,2 |
104,6 |
177,5 |
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Reservenentwicklung
Zum 31. Dezember 2022 sanken die sicheren Reserven (1P) auf 1.037 Mio boe (davon OMV Petrom: 380 Mio boe), mit einer jährlichen Reservenersatzrate von –80% (2021: 77%). Der Dreijahresdurchschnitt der Reservenersatzrate erreichte 40% (2021: 105%). In Norwegen und den Vereinigten Arabischen Emiraten konnten die sicheren Reserven beträchtlich aufgestockt werden, und es besteht die Verpflichtung, weitere Entwicklungsbohrungen zu tätigen. Des Weiteren ist die Lagerstättenperformance in beiden Ländern ermutigend. Diese Zuwächse wurden durch den Ausschluss der Reserven in Russland, was in der Änderung der Konsolidierungsmethode der russischen Aktivitäten begründet ist, verringert. Die sicheren und wahrscheinlichen Reserven (2P) verringerten sich auf 1.892 Mio boe (davon OMV Petrom: 741 Mio boe), hauptsächlich wegen des Ausschlusses der russischen Reserven, was die positive Neubewertung in Rumänien, die sich aus dem Voranschreiten des Projekts Neptun Deep im Schwarzen Meer ergab, überschattete.