Dunkle Flüssigkeit im Reagenzglas

Innovation

Die OMV sucht nach innovativen Lösungen, um die Geschäftstätigkeit zu optimieren, neue Geschäftsmöglichkeiten zu sondieren und neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Wir entwickeln neue Technologien und Produkte, die unsere Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren und die Effizienz steigern. Unser Hauptziel ist dabei die Senkung der -Intensität unserer Geschäftstätigkeit und unseres Produktportfolios.

Wir glauben, dass der Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft unsere Auswirkungen auf die Umwelt und unsere CO2-Emissionen erheblich reduzieren wird. Eine Kreislaufwirtschaft entkoppelt das Wirtschaftswachstum von der Ressourcenknappheit und vermeidet gleichzeitig so weit wie möglich die Vermüllung der Umwelt, insbesondere der Ozeane, und eine Überlastung der Deponien. Die Kreislaufwirtschaft wird auch die globale Erwärmung eindämmen. Durch die effiziente Nutzung unserer wertvollen Ressourcen können wir Nebenprodukte oder Abfälle verwerten und wiederverwenden, um neue Materialien und Produkte herzustellen. Dieser Prozess hat das Potenzial, die Emissionen in der gesamten Produktwertschöpfungskette deutlich zu verringern.

Die Schaffung einer echten kreislauforientierten Wirtschaft hat auch umfassende gesellschaftliche Auswirkungen. Sie wird der Gesellschaft wirtschaftlichen Nutzen bringen, indem sie die massive finanzielle Belastung durch ineffektive Abfallmanagementsysteme und unzureichendes Umweltverschmutzungsmanagement reduziert; und sie wird neue Geschäftschancen und Arbeitsplätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen. Eine Kreislaufwirtschaft wird zudem zu besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen führen und für eine sauberere Umwelt sorgen.

Im Jahr 2020 setzte die OMV durch den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am führenden Polyolefinhersteller Borealis einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg zur Kreislaufwirtschaft und zu mehr Innovation. Die innovativen Aktivitäten von Borealis im Bereich des Kunststoffrecyclings wie die Recyclinganlagen von Ecoplast und mtm plastics sowie Initiativen wie Project STOP (mehr dazu siehe Abfall und Community-Investitionen) und „Design for Recycling“ () sind eine perfekte Ergänzung zur ReOil®-Technologie der OMV für die chemische Umwandlung von Altkunststoffen in synthetisches Rohöl.

Die OMV managt die Entwicklung innovativer Technologien und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft auf unterschiedliche Art und Weise: durch Investitionen, durch Innovationszentren zur Nutzung von Innovationen innerhalb des Unternehmens und durch strategische Partnerschaften.

Investitionen

Wir wollen eine Führungsrolle in der Kreislaufwirtschaft einnehmen und werden bis 2025 bis zu EUR 1 Mrd in innovative Lösungen investieren, die zur Energiewende und zur Kreislaufwirtschaft beitragen, wie zum Beispiel ReOil®, mechanisches Recycling und Bio-Öl-Co-Processing. Im Jahr 2020 wurden EUR 45.4 in innovative Lösungen in Upstream und Downstream investiert.

Die Aufwendungen des Konzerns für Forschung und Entwicklung () stiegen von EUR 49 Mio im Jahr 2019 auf EUR 61 Mio im Jahr 2020. Von den F&E-Gesamtaufwendungen im Jahr 2020 entfielen EUR 13 Mio (bzw. 21%) auf CO2-arme Lösungen, wie zum Beispiel Wasserstoff, fortschrittliche Kraftstoffe, Kunststoffrecycling, Co-Processing, CO2-Abscheidung und -Nutzung und andere Upstream- und Downstream-Innovationen.

Innovationszentren

Im Jahr 2020 eröffnete die OMV ihr Innovation & Technology Center () in Gänserndorf. Auf rund 1.600 m2 werden mittels modernster Präsentationstechnik die herausragenden Technologien von OMV Upstream, die im österreichischen Weinviertel entwickelt und weltweit angewendet werden, ausgestellt. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Technologiebereichen Geologie und Geophysik, Bohrtechnik, Fördertechnik (Artificial Lift), Smart Oil Recovery, Material und Korrosion, Salzwasseraufbereitung und Nanotechnologie. Nachhaltigkeit ist dabei der verbindende Faktor aller Technologien. Das ITC richtet sich an OMV Geschäftspartnerinnen und -partner, Investorinnen und Investoren, OMV Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Universitäten, aber auch an Schulen und interessierte Besucherinnen und Besucher.

Die wichtigsten Innovationsstandorte von Borealis sind sein Innovation Headquarter () in Linz, Österreich, sowie seine beiden Innovationszentren in Stenungsund, Schweden, und Porvoo, Finnland. Drei - und -Pilotanlagen leisten ebenfalls einen maßgeblichen Beitrag zur Kompetenz von Borealis im Bereich Innovation und Technologie. Zwei dieser Pilotanlagen befinden sich in Porvoo und eine in Schwechat, Österreich. Die Innovationseinrichtungen von Borealis leisten unabhängige, aber koordinierte Arbeit mit dem gemeinsamen Ziel der Entwicklung innovativer Lösungen, die einen Mehrwert für die Kundinnen und Kunden von Borealis und für die Endverbraucherinnen und Endverbraucher liefern. Der Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt des IHQ liegt auf dem Polymerdesign und auf der Werkstoffforschung für Polymeranwendungen im Energiesektor, in der Automobilindustrie, für fortschrittliche Verpackungen und im Healthcare-Sektor. Im Innovationszentrum in Stenungsund liegt der Fokus auf dem Polymerdesign, auf wissenschaftlichen Dienstleistungen und auf F&E für industrielle Energie- und Infrastrukturlösungen. Das Borealis Innovationszentrum in Porvoo stellt aufgrund seiner Katalysator-Scale-up-Anlagen und vollständig integrierten Borstar™-PE- und -PP-Pilotlinien einen wichtigen Standort für die Forschung in Verbindung mit fortschrittlichen Katalysatoren und Prozessen dar. Alle Innovationszentren arbeiten eng mit regionalen und internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammen.

Das Borouge-Innovationszentrum in Abu Dhabi, , steht in enger Kooperation mit Innovationszentren von Borealis, um zukunftsweisende Lösungen für Infrastruktur-, Automobil- und fortschrittliche Verpackungsanwendungen zu entwickeln.

Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen

Die OMV arbeitet weltweit mit Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie Partnerinnen und Partnern aus der Industrie zusammen und beteiligt sich an relevanten Initiativen.

So zum Beispiel kooperieren die OMV und Borealis mit verschiedenen Forschungseinrichtungen in den folgenden Bereichen:

  • Hydrothermale Verflüssigung von Biomasseabfällen zu Bio-Ölen (mit der Montanuniversität Leoben)
  • Pyrolyse von Biomasse-Abfällen zu Bio-Ölen (europäisch finanziertes Forschungsprojekt)
  • Speicherung und Nutzung von nachhaltiger elektrischer Energie durch synthetische E-Kraftstoffe oder chemische Produkte (durch eine Partnerschaft im Rahmen des von Deutschland finanzierten Kopernikus-Projekts)
  • Erlangung tieferer Kenntnisse über die Wertschöpfungsketten von Rezyklaten aus verschiedenen Abfallströmen und Identifizierung bestmöglicher Anwendungen, bei denen Rezyklate das Primärmaterial sind (Circumat ist ein vom Programm „Innovatives Oberösterreich 2020“ gefördertes Projekt eines Konsortiums mehrerer Partnerunternehmen.)
  • Schaffung einer Infrastruktur, die für die Weiterentwicklung von Produkten, auch aus Rezyklaten, notwendig ist (Die Factory ist die offene Forschungsplattform des Linz Institute of Technology [LIT] an der Johannes Kepler Universität Linz, die vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, vom Land Oberösterreich, von der Stadt Linz und von Partnerunternehmen gefördert wird. Borealis ist einer der Hauptinitiatorinnen bzw. -initiatoren.)

EverMinds®

Die Plattform EverMinds® von Borealis dient dazu, alle Aktivitäten von Borealis im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu bündeln, um ihre Wirkung zu verstärken und das Bewusstsein für dieses Thema zu erhöhen. Sie ermöglicht eine engere Zusammenarbeit zwischen Borealis und seinen Partnerinnen und Partnern im Interesse der Entwicklung innovativer und nachhaltiger Polyolefinlösungen, die auf dem Kreislaufmodell von Recycling, Wiederverwendung und Design für Kreislaufwirtschaft basieren. Ein Beispiel dafür, wie EverMinds® das Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft erhöht, sind die „10 Verhaltensregeln für recyclingorientiertes Design“. Sie basieren auf umfangreichem Wissen über Polyolefine – Polyethylen und Polypropylen – sowie der Expertise von mtm plastics und Ecoplast, den beiden Recyclingunternehmen, die sich zu 100% im Besitz von Borealis befinden, und wurden eigens für Designerinnen und Designer von Polyolefinverpackungen entwickelt. Die Verhaltensregeln bieten wichtige Richtlinien dafür, wie Qualität und Quantität von recycelbaren Verpackungsmaterialien maximiert werden können. Gleichzeitig unterstützen sie das Erreichen von Recyclingzielen und tragen zu einem nachhaltigeren Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft bei.

CO2
Kohlendioxid
DfR
Design for Recycling
Mio
Million(en)
F&E
Forschung und Entwicklung
ITC
Innovation & Technology Center
IHQ
Innovation Headquarter
PE
Polyethylen
PP
Polypropylen
VAE
Vereinigte Arabische Emirate
LIT
Linz Institute of Technology