Abfall
Produktionsabfall
Bei unserer Geschäftstätigkeit fallen feste und flüssige Abfälle, einschließlich gefährlicher Abfälle wie etwa Ölschlämme, Chemikalien, Katalysatoren und Bauschutt an. Beispiele für nicht gefährliche Abfälle umfassen Betonabfälle, die keine gefährlichen Stoffe enthalten, Schweißabfälle, Bohrschlämme und -abfälle, die kein Öl enthalten, sowie gemischte Siedlungsabfälle, Papier und Metall. Abfälle werden, wo immer möglich, zurückgewonnen und recycelt.
Wir wenden im Bohrabfallmanagement Best Practices an. So zum Beispiel wird in unserem Crișana-Asset von OMV Petrom Upstream inertes Bohrklein aus wasserbasierten Bohrspülungen von einem Entsorgungsunternehmen übernommen und gemeinsam mit anderen Stabilisierungsmaterialien wie etwa Zement als Stabilisierungsmittel für andere Abfälle (meist Schlamm) verwendet. Die stabilisierten Abfälle werden einem Auslaugtest unterzogen und können je nach den Testergebnissen als Deckschicht auf Deponien für nicht gefährliche Abfälle verwendet werden.
Die OMV unterstützt den Wissensaustausch zum Thema Abfallmanagement. So zum Beispiel tauschten Expertinnen und Experten der OMV und von Gazprom im Rahmen ihrer von 2016 bis 2020 andauernden wissenschaftlichen und technischen Kooperation und Partnerschaft ihre Erfahrungen und Best-Practice-Beispiele auf den Gebieten Abfallmanagementsysteme in der EU und der Russischen Föderation sowie Management von Bohrabfällen von Onshore- und Offshore-Aktivitäten aus.
Abfalltrennung im Jemen
Im Jahr 2020 führten wir im Jemen neue Maßnahmen zum Abfallmanagement ein. Zuvor gab es nur eine eingeschränkte Abfalltrennung, und der Großteil der Abfälle wurde einfach verbrannt. Im Jahr 2020 entwickelte das Team im Jemen neue Lösungen für das Abfallmanagement, die die Abfalltrennung und das Recycling von Abfällen wie Plastik und gebrauchten Batterien beinhalten. Lebensmittelabfälle werden mithilfe einer Kompostieranlage in Düngemittel umgewandelt.
SDG-Ziele:
12.3 Bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten verringern; 12.5 Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringernWir bemühen uns auch um eine Verringerung der Abfälle in unserem Bürobetrieb. So zum Beispiel rief die OMV Petrom die „Paperless“-Initiative ins Leben, bei der das Unternehmen seine täglichen Abläufe, die mit Papierverbrauch verbunden sind, genau unter die Lupe nimmt und Möglichkeiten zur Reduzierung der damit verbundenen Umweltauswirkungen prüft. Zu diesem Zweck setzte das Unternehmen unter dem Motto „Go paperless“ verschiedene Initiativen um, darunter die Einführung elektronischer Signaturen seit 2017. Die Umwelt profitiert durch die Verringerung des Papierverbrauchs, die Vermeidung von Papierabfällen, die Reduktion von CO2-Emissionen durch Kurierdienste sowie die Minimierung der Auswirkungen auf natürliche Ressourcen, die für die Aufrechterhaltung kontrollierter Parameter (z.B. Temperatur und Luftfeuchtigkeit) in den Lagerräumen erforderlich sind. Darüber hinaus zählen eine erhöhte Geschäftseffizienz und reduzierte Kosten zu den Vorteilen dieses Projekts. Die Umsetzung erfolgte schrittweise, zunächst mit mehreren Strömen interner Finanzdokumente und danach mit externen Strömen wie Handelsverträgen. Ein wichtiger Schritt erfolgte im Jahr 2020, als rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit qualifizierten elektronischen Signaturlösungen für die meisten Arten von Dokumenten ausgestattet wurden. Dank dieser Technologie konnte das Unternehmen seinen Papierverbrauch im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 25% reduzieren.
Stilllegungen
Der Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns fordert die Identifizierung ökologischer und sozialer Komponenten für den gesamten Lebenszyklus von Anlagen einschließlich deren Stilllegung, damit zukünftige Anpassungsmaßnahmen festgelegt und geplant werden können. Die Meinung lokaler Communities, insbesondere indigener Völker, wird in allen Phasen des Projektlebenszyklus einschließlich der Stilllegung berücksichtigt. Die OMV hat sich zur Sanierung von Flächen verpflichtet und stellt dafür Mittel bereit. Im Jahr 2020 wurden EUR 4,1 Mio an Umweltrückstellungen für Sanierungsarbeiten gebildet. 1 Ohne Borealis
End-of-Life-Abfall
Als Hersteller von Kunststoffen sind wir uns des Problems von Kunststoffabfällen bewusst. Allzu oft werden Kunststoffabfälle unkontrolliert auf unhygienischen Deponien entsorgt oder verbrannt. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass sie in Wasserläufe, Seen oder Ozeane gelangen und sich damit negativ auf die Umwelt, das Meeresleben und eventuell sogar die menschliche Gesundheit auswirken. Die OMV und Borealis haben sich dazu verpflichtet, ein führender „kunststoffneutraler“ Hersteller zu werden. (Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Kunststoffrecycling.) Borealis ist Partner der „New Plastics Economy“-(NPEC-)Initiative der Ellen MacArthur Foundation sowie Mitglied der Circular Plastics Alliance der EU und unterstützt die „A Line in the Sand“-Initiative der Ellen McArthur Foundation. Borealis hat außerdem ein Manifest unterzeichnet, in dem die UN-Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, sich für die Entwicklung eines globalen Abkommens zum Kampf gegen die Kunststoffverschmutzung einzusetzen.
Im Jahr 2017 startete Borealis Project STOP, ein Programm, das Hand in Hand mit Städten daran arbeitet, kosteneffiziente kreislauforientierte Abfallmanagementsysteme zu implementieren und so den Eintrag von Kunstoffen in die Umwelt und Meere zu verhindern. Darüber hinaus schafft Project STOP lokalen Nutzen, wie beispielsweise Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft sowie eine Verringerung der schädlichen Auswirkungen schlechten Abfallmanagements auf die Gesundheit der Bevölkerung, den Tourismus und die Fischerei. Project STOP wird derzeit in drei Städten in Indonesien umgesetzt; eine weitere Expansion ist geplant. (Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Community-Investitionen.)
Project STOP verfolgt einen „System“-Ansatz, bei dem nicht nur bestimmte Bereiche, sondern das gesamte System im Fokus der Verbesserung steht. Den Kern bildet dabei ein multidisziplinäres Expertenteam, das mit den lokalen Regierungen, Gemeinden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammenarbeitet, um einerseits ein Müllsammlungs- und -wiederverwertungssystem aufzubauen und andererseits die notwendigen institutionellen Kapazitäten, die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Verhalten der Bevölkerung zu verbessern sowie eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen. Project STOP konnte bereits eine Vielzahl weiterer Partnerinnen und Partner gewinnen, die ihr Fachwissen, Know-how und finanzielle und technische Unterstützung mit hohem Engagement in die Initiative einbringen. Dazu gehören die norwegische Botschaft in Jakarta, NOVA Chemicals, Nestlé, die Alliance to End Plastic Waste, Borouge und Siegwerk. Darüber hinaus haben sich Veolia, die Schwarz-Gruppe und HP dem Projekt als technische und unterstützende Partnerinnen bzw. Partner angeschlossen. (Weitere Informationen zu Projekt STOP finden Sie unter www.stopoceanplastics.com/en_gb/.)