Sozialinvestitionen

Die OMV hat für ihre Investitionen in Projekte für das Gemeinwesen einen Oberbegriff definiert. Darunter fallen alle Aktivitäten, die monetäre oder nicht monetäre Unterstützung und über das Kerngeschäft hinausgehende Maßnahmen umfassen und einen Beitrag zum sozialen Wohlergehen und zum Fortschritt der Gesellschaft im Allgemeinen leisten sollen. Ziel unserer Sozialinvestitionen (einschließlich Community-Entwicklungsprojekten) ist die Schaffung eines langfristigen gesellschaftlichen Werts für die von unserer Geschäftstätigkeit betroffenen lokalen Gemeinden und eines Mehrwerts für die Gesellschaften der Länder, in denen wir tätig sind.

Unsere Community-Relations-Prozesse und -Projekte helfen uns, auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt begründete Beziehungen zu unseren Anrainergemeinden aufzubauen. So können wir unsere gesellschaftliche Akzeptanz aufrechterhalten und Win-win-Situationen für alle schaffen.

Investitionen 2023 nach und nach Begünstigten

2023 – Investitionen nach SDGs und nach Begünstigten (pie chart)

Management- und Due-Diligence-Prozesse

Bedarfsanalysen

Investitionen in die Entwicklung von Anrainergemeinden werden immer auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmt und nach Absprache mit den lokalen Interessengruppen sowie unter Berücksichtigung länderspezifischer Prioritäten in Bezug auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals; SDGs) getätigt. Wir priorisieren Projekte, die das Potenzial haben, langfristigen gesellschaftlichen Wert zu generieren und das Leben der Begünstigten nachhaltig zu verändern. Community- und Sozialinvestitionen erfolgen in Übereinstimmung mit den SDGs und den bei den Sozialverträglichkeitsprüfungen (Social Impact Assessments; SIAs) identifizierten Bedürfnissen der Anrainergemeinden oder mit breiter gefassten gesellschaftlichen Prioritäten (z. B. durch Konsultation des Social Progress Index1 Der von der Social Progress Imperative herausgegebene Social Progress Index misst die tatsächliche Lebensqualität von Ländern unabhängig von wirtschaftlichen Kennzahlen. Mehr dazu siehe: www.socialprogress.org).

Unser Ziel ist die Implementierung unserer Projekte in Partnerschaft mit lokal aktiven Stakeholder:innen oder NGOs, um eine maximale soziale Rendite unserer Investitionen sicherzustellen. Wir setzen unsere Community-Entwicklungsprojekte in Form von Investitionen um und erwarten daher, dass jedes Projekt für unsere Anrainergemeinden oder die Gesellschaft im weiteren Sinne gewinnbringend ist. Dazu gehören häufig auch Initiativen im Bereich Wissenstransfer, bei denen es darum geht, die fachlichen Kompetenzen von potenziellen neuen Mitarbeiter:innen bzw. Geschäftspartner:innen auf lokaler Ebene zu stärken.

Priorisierung

Eine konsistente Kommunikation gewährleistet einen einheitlichen strategischen Ansatz und unterstützt die Ziele, die sich die OMV hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung gesetzt hat. Die OMV hat daher drei Schwerpunktbereiche für ihre Community- und Sozialinvestitionen definiert:

  • Zugang zu Grundversorgungsleistungen:
  • Bildung, Unternehmertum und Beschäftigung:
  • Klimaschutz und kreislauforientiertes Ressourcenmanagement:

Zusätzlich zu den vom Konzern definierten Prioritäten legen einzelne Länder oder Tochtergesellschaften auch für sie spezifische Prioritäten fest. So wurden etwa vom Borealis Social Fund drei Bereiche sozialen Engagements definiert, die zu den  14, 6, 7 und 4 beitragen.

Ehrenamtliches Engagement von Mitarbeiter:innen

Die Mitarbeiter:innen des OMV Konzerns werden dazu ermutigt, persönlich an Nachhaltigkeitsinitiativen teilzunehmen, auch durch ehrenamtliches Engagement. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, sich aktiv an der Förderung verantwortungsvollen und nachhaltigen Verhaltens zu beteiligen, und unterstützen das Engagement unserer Mitarbeiter:innen bei gemeinnützigen Partnerorganisationen. Konzernweite ehrenamtliche Tätigkeiten in Übereinstimmung mit spezifischen Zielen sind Teil unserer Community- und Sozialinvestitionen.

Im Jahr 2023 führten wir mit 18 Teilnehmenden eine Freiwilligenaktion mit der Tafel Österreich durch, die derzeit täglich bis zu vier Tonnen Lebensmittel vor der Vernichtung rettet und an rund 28.000 armutsbetroffene Menschen verteilt. Die OMV unterstützt die Tafel Österreich bereits seit vielen Jahren in verschiedenen Belangen. Ziel der Kooperation mit der Tafel Österreich ist es, das Bewusstsein der Kolleg:innen im Unternehmen und in der Gesellschaft im Allgemeinen für die Themen Armut und Lebensmittelverschwendung zu schärfen und armutsgefährdeten Menschen in Österreich ein besseres Leben zu ermöglichen.

Außerdem setzten wir unsere Baumpflanzaktivitäten in Rumänien und Neuseeland fort. Im Laufe der vierjährigen Kampagne „Rumänien pflanzt für morgen“ halfen insgesamt 22.000 Freiwillige dabei, auf einer Fläche von 550 Hektar 2,8  Setzlinge zu pflanzen. Im Rahmen unserer Partnerschaft mit der Umweltorganisation Project Crimson in Neuseeland wurden seit 2020 knapp 70.000 einheimische Gewächse gepflanzt. Im Jahr 2023 beteiligten sich 11 Freiwillige an dieser Initiative.

Jedes Jahr werden an den Stränden von Stavanger und der gesamten norwegischen Küste Tonnen von Müll angeschwemmt. Clean Shores ist eine globale gemeinnützige Organisation, die sich dafür einsetzt, die Küsten der Welt sauber zu halten und von Abfall zu befreien. Die OMV (Norge) AS ist die Hauptsponsorin von Clean Shores Global. Damit unterstützen wir die lokale Bevölkerung, agieren im Sinne einer guten Nachbarschaft und zeigen Engagement für Mensch und Umwelt. Im Gegenzug hebt die OMV die Clean Shores Global als Partnerin in ihrem „Corporate Social Responsibility“-Profil hervor und ruft die Mitarbeiter:innen der OMV (Norge) AS dazu auf, sich an freiwilligen Strandsäuberungsaktionen zu beteiligen, die von Mitarbeitergruppen oder Abteilungen spontan organisiert werden. So finden jedes Jahr fünf bis zehn Strandsäuberungen statt, an denen jeweils fünf bis zehn Freiwillige mitwirken.

Umweltschutztage bei der OMV Tunesien

Im Rahmen der internationalen Kampagne #BeatPlasticPollution leisteten rund 100 Mitarbeiter:innen der OMV Tunesien zwei Tage lang Freiwilligenarbeit, um Plastikmüll am Strand von Gabès bzw. in der Wüste von Tataouine zu sammeln. Anlässlich des jährlich am 5. Juni begangenen Weltumwelttages nahmen 25 Personen, darunter auch Mitglieder des Führungsteams der OMV Tunesien, am Strand von Gabès ehrenamtlich an einer „Run and Plog“-Rallye teil, die von der OMV und anderen öffentlichen Einrichtungen sowie lokalen NGOs gemeinsam koordiniert wurde. Dabei sammelten die Teilnehmer:innen beim Laufen Kunststoffabfälle ein. An der Küste von Gabès befindet sich ein empfindliches Ökosystem des Mittelmeers. Das Interesse daran, die Artenvielfalt im Meer (z. B. bedrohte Schildkrötenarten) zu erhalten, ist gestiegen. Von Gabès aus ging es weiter zu unseren Standorten in der Wüste von Tataouine. Mitten in der Wüste fand eine weitere Säuberungsaktion statt. Teams der zentralen Verarbeitungsanlagen von Waha und Nawara sowie Mitarbeiter:innen von Vertragsunternehmen sammelten gemeinsam Kunststoffabfälle ein. Darüber hinaus wurden zwei stationäre Container an der Straße aufgestellt, damit Reisende Kunststoffflaschen angemessen entsorgen können. 

Mitarbeiter:innen der OMV spenden 5.000 Therapieminuten

Wir betrachten auch die Beteiligung von Mitarbeiter:innen der OMV an Fundraising-Kampagnen als Teil unseres ehrenamtlichen Engagements. Im Rahmen der weihnachtlichen „CAPE 10“-Spendenaktion unterstützten OMV Mitarbeiter:innen die CAPE 10 Stiftung bei der Finanzierung dringend benötigter Therapiestunden, vor allem Psychotherapien für Kinder und Jugendliche in Österreich. Dank der gespendeten Summe von EUR 4.260 die von der OMV verdoppelt wurde, werden 4 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche im Jahr 2024 die von ihnen benötigten Therapien in Anspruch nehmen können.

Maßnahmen im Jahr 2023

EUR 45,2 Mio in Community- und Sozialprojekte investiert2 Inklusive Geld- und Sachleistungen sowie Spenden; exklusive Sport- und Kultursponsoring und andere damit verbundener Verwaltungskosten

293 Community- und Sozialinvestitionen in 24 Ländern

1 Mio Begünstigte

2.471 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen

EUR 45,2 in Community- und Sozialprojekte investiert2 Inklusive Geld- und Sachleistungen sowie Spenden; exklusive Sport- und Kultursponsoring und andere damit verbundener Verwaltungskosten

293 Community- und Sozialinvestitionen in 24 Ländern

1 Mio Begünstigte

2.471 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen

Was wir bewirken: Zugang zu Grundversorgungsleistungen

Im Jahr 2023 setzten wir unsere Pläne fort, in die Infrastruktur zu investieren, um den Zugang zu Grundversorgungsleistungen wie medizinischer Versorgung und Wasser zu verbessern. Im Einklang mit unserer Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte konzentrierten sich unsere Investitionen auf die Unterstützung unterversorgter Gemeinden oder von Gebieten mit eingeschränktem Zugang zu Grundversorgungsleistungen in den Ländern, in denen wir tätig sind. Unvorhergesehene Ereignissen und Katastrophen können indes jederzeit eintreten. Die OMV reagiert umgehend auf akute Probleme, etwa bei Naturkatastrophen oder in anderen Situationen, die humanitäre Hilfe erfordern. Zudem sorgen wir mit konsistenter Kommunikation für einen einheitlichen strategischen Ansatz und unterstützen so die Ziele, die wir uns hinsichtlich unserer sozialen Verantwortung gesetzt haben.

Humanitäre Hilfe

Im Jahr 2023 gründete Borealis über den Borealis Social Fund und in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Roten Kreuz den Borealis Soforthilfefonds (Borealis ISH-Fonds), um Menschen in Österreich in finanziellen Notlagen rasch und unbürokratisch zu helfen. Auf Basis einer Bedarfsanalyse konzentriert sich der neue Fonds auf die Unterstützung junger Familien und älterer Menschen in Notsituationen, in denen keine andere Unterstützung zur Verfügung steht. Neben der finanziellen Unterstützung profitieren die Empfänger:innen auch von einer Beratung durch das Österreichische Rote Kreuz, die ihnen dabei hilft, ähnliche Situationen zukünftig zu vermeiden.

Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien

Das verheerende Erdbeben, das sich 2023 in der Türkei und Syrien ereignete, zog schwere Spuren der Verwüstung und forderte unzählige Opfer. Der OMV Konzern leitete mehrere Sofortmaßnahmen ein und verpflichtete sich, die österreichischen Rettungs- und Notfallteams vor Ort mit EUR 0,5 Mio zu unterstützen.

Der Borealis Social Fund unterstützte die vom Erdbeben in der Türkei und Syrien Betroffenen mit einem finanziellen Beitrag für ein Containerdorf in Adana, Türkei, das für die vorübergehende Unterbringung von Familien während der Wiederaufbaumaßnahmen in der Region errichtet wurde. Borealis finanzierte 34 von 200 Containern und half damit 152 Menschen.

Reaktion der OMV auf die Flutkatastrophe in Libyen

Heftige Regenfälle aufgrund des Sturmtiefs „Daniel“ führten im September 2023 in mehreren Gebieten im Osten Libyens zu schweren Überschwemmungen. Am schlimmsten betroffen war Darna, wo ein Teil des Damms am Wadi Darna weggespült wurde und große Teile der Stadt durch die Fluten unbewohnbar wurden. Zwei Dämme flussaufwärts der Stadt brachen nacheinander und setzten riesige Wassermassen frei, die zu Tal stürzten und das Gebiet überfluteten. Straßen, Brücken und Gebäude wurden zerstört und Tausende von Menschen getötet.

Die Mitarbeiter:innen und Anlagen der OMV in Libyen waren nicht betroffen. Die OMV Libyen war aktiv in das Notfallmanagementkomitee der (National Oil Corporation) eingebunden und bot zusammen mit anderen in Libyen tätigen internationalen Unternehmen ihre Unterstützung an, um den dringlichen Bedarf an humanitärer Hilfe im Osten Libyens zu decken. Die OMV reagierte sehr schnell auf dieses verheerende Ereignis und lieferte innerhalb von nur drei Tagen zwei dringend benötigte 1‑MW-Stromaggregate in die betroffenen Gebiete.

Rumänien: Vom ersten Tag an zusammen

Über die OMV Petrom Foundation weitete die OMV Petrom ihre Unterstützung von Initiativen zur frühzeitigen Gesundheitsförderung aus. So investierte die OMV Petrom im Rahmen des Programms „Vom ersten Tag an zusammen“ EUR 1 Mio in die Ausstattung von 45 Entbindungs- und Neugeborenenstationen in 28 Bezirken. Damit konnte die Versorgung für über 20.000 Neugeborene verbessert und ein Beitrag zur Senkung der Säuglingssterblichkeit geleistet werden. Über das Projekt „Ein erster Schritt zur Gesundheit“ wurden außerdem 39 Hausarztpraxen entsprechend ausgestattet, um 7.000 schwangeren Frauen sowie Kleinkindern eine bessere Grundversorgung zu bieten. Und in das Programm „Baby Box“ flossen EUR 1,58 Mio, um 2.713 Müttern, die mit ihren Neugeborenen in schwierigen Verhältnissen leben, wichtige Hilfe und Gesundheitsinformationen bereitzustellen. Mehr dazu finden Sie auf der Website der OMV Petrom.

Gemeinnützige Organisation WISE für ein gesünderes Zuhause in Taranaki, Neuseeland

Mit der Unterstützung des Wärmedämmungsprogramms der Organisation WISE konnten im Jahr 2023 in der Region Taranaki 264 Häuser isoliert werden. Die OMV Neuseeland unterstützt außerdem das Programm „Bellyful“, über das 1.942 Mahlzeiten an 269 bedürftige Mütter mit Kleinkindern verteilt wurden.

Wasser und Energie: Water for the World

Der Zugang zu Wasser und Energie ist von grundlegender Bedeutung, da er sich unmittelbar auf die Fähigkeit armer Familien auswirkt, sich ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen und ihre Gesundheit zu schützen. Das Fehlen von Wasser und Energie beeinträchtigt ihre Existenzgrundlage und ihre Bildungschancen. Seit 2007 stellen Borealis und Borouge entsprechende Lösungen mit „Water for the World“, einem gemeinsamen Programm zur Bewältigung der globalen Wasser- und Energieproblematik in ländlichen Regionen und Städten mit einem Fokus auf Südostasien und Afrika, bereit. „Water for the World“ arbeitet mit einer Reihe von gemeinnützigen Organisationen zusammen und unterstützt zahlreiche Projekte in Asien und Afrika (u. a. in Äthiopien, China, Indien, Kenia, Marokko, Myanmar, Nepal und Pakistan). Seit dem Start des Programms profitieren mehr als eine Million Menschen von diesem Programm.

Im Jahr 2023 feierte „Water for the World“ sein 15-jähriges Bestehen. Auf der Grundlage einer gemeinsamen Vision und eines globalen Konzepts verfolgten die beiden Unternehmen unterschiedliche, auf die jeweilige Organisation und die jeweiligen lokalen Bedürfnisse abgestimmte Umsetzungsstrategien. Die beiden Ansätze ergänzen einander: Borouge ist in Asien und im Mittleren Osten aktiv, vor allem in Regionen mit Wasserknappheit oder dringendem Bedarf an einem Ausbau der Wasserinfrastruktur in abgelegenen Gebieten. Das Unternehmen führte eine Vielzahl von Projekten durch, jeweils in Zusammenarbeit mit einer lokalen/nationalen NGO und mit der Unterstützung der bei Borealis für die Aktivitäten von Borouge im betreffenden Land zuständigen Person.

Borealis ist größtenteils in Europa aktiv, wo die Herausforderungen vor allem in veralteter Infrastruktur und damit einhergehenden Wasserlecks liegen. Das Unternehmen konzentrierte sich auf die Förderung der Bewusstseinsbildung, beispielsweise durch Roadshows und Ausstellungen zum Thema Wasser oder die Unterstützung des Stockholmer Wasserpreises. Borealis bot auch Unterstützung bei der Vermittlung von Wissen zu Themen wie der Verhinderung von Wasserlecks aufgrund veralteter Wasserinfrastruktur, einer effizienten Wassernutzung bzw. eines nachhaltigen Umgangs mit Wasser in der Landwirtschaft oder der Berechnung des weltweit ersten Wasserfußabdrucks („Water Footprint“) für Kunststoffe. Darüber hinaus unterhält Borealis seit 2007 eine Partnerschaft mit WSUP (Water & Sanitation for the Urban Poor) und unterstützt das Engagement dieser Organisation auf dem afrikanischen Kontinent mit finanziellen Mitteln und Sachleistungen.

Seit der Ausweitung des Programms im Jahr 2017 wurden neben Projekten für eine verbesserte Wasserversorgung auch Initiativen im Bereich der erneuerbaren Energien umgesetzt. Das erste Projekt wurde in Myanmar mit der Installation von Photovoltaikmodulen an einem Krankenhaus in Kanni gestartet, gefolgt von einem Projekt in Uganda.

In den letzten 15 Jahren haben sich die Herausforderungen verändert, mit denen die Welt in Bezug auf Wasser konfrontiert ist. Heute gehören auch die Folgen des Klimawandels dazu, wie etwa die Zunahme von Naturkatastrophen, Überschwemmungen und Dürreperioden. Das Programm soll daher im Laufe des Jahres 2024 überarbeitet werden, um den konzeptionellen Ansatz anzupassen und das Projektportfolio so zu gestalten, dass es den gesellschaftlichen Bedürfnissen von heute und morgen gerecht wird.

Stand 2023

  • Seit dem Start des Programms im Jahr 2007 erreichte „Water for the World“ mehr als 1 Mio Menschen und führte über 20 Projekte in mehr als 20 Ländern durch.
  • Seit dem Start des Programms im Jahr 2007 erreichte „Water for the World“ mehr als 1 Mio Menschen und führte über 20 Projekte in mehr als 20 Ländern durch.

Water for the World Highlights

Zeitstrahl, der die Highlights von Water for the World von 2007 bis 2023 zeigt (graphic)

Weitere Projekte, die zu den SDGs 1, 2, 3, 6 und 7 beitragen, finden Sie auf der OMV Website.

Was wir bewirken: Bildung, Unternehmertum, Inklusion und Beschäftigung

Im Jahr 2023 arbeiteten wir an der Weiterentwicklung unserer Community-Projekte, um die Selbstversorgung, das Beschäftigungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung in den von unserer Geschäftstätigkeit betroffenen Regionen zu fördern. Bildung, Unternehmertum und Beschäftigung sind Schlüsselfaktoren in der sozioökonomischen Entwicklung und leisten einen positiven Beitrag zu zahlreichen weiteren SDGs. Die OMV investiert bereits seit vielen Jahren in Community- und Sozialprojekte mit den Schwerpunkten Bildung, Unternehmertum und Beschäftigung. Wir investieren in Berufsausbildung, Mikrokredite, Stipendien und den Aufbau von Lieferantenkapazitäten. Zu den wichtigsten Initiativen, an denen der OMV Konzern aktiv beteiligt war, zählen die folgenden:

Tasharok: Empowerment von Anrainergemeinden in Tunesien

Die OMV Tunesien schloss das Tasharok-Projekt in Gabès ab. Dies wurde mit der Gemeinde in Anwesenheit regionaler Behördenvertreter:innen und OMV Partner:innen gefeiert. Ziel dieses Projekts war es, für die zwei Gemeinden Basboussa und Bouchemma in der Nähe der Gasaufbereitungsanlage () Nawara positive Veränderungen durch folgende Maßnahmen zu bewirken: Verbesserung der örtlichen Abfallwirtschaft in Zusammenarbeit mit den Gemeinden und deren Ausstattung mit den benötigten Materialien und Geräten; Zusammenarbeit mit einem lokalen Mikrofinanzierungsprogramm zur Gründung kleiner Unternehmen in Basboussa, um die finanzielle Lage der Menschen vor Ort zu verbessern und Familien zu unterstützen; Schaffung einer Community-basierten Organisation als Vertreterin der Gemeinschaft in Basboussa, um Menschen zusammenzubringen, damit sie sich in Gemeindeangelegenheiten gegenseitig unterstützen und gemeinsam Lösungen finden.

Southlabs ist eine Start-up-Initiative, die Innovationen in Südtunesien, insbesondere in den Tataouine und Gabès, vorantreibt. Zwanzig Begünstigte aus beiden Regionen wurden für ein Coaching-Programm ausgewählt, das ihnen das Rüstzeug gibt, sich für eine staatlich geförderte Gründungsinitiative zu bewerben. Das Programm bietet Schulungen zu Themen wie Businessplanoptimierung, Kommunikation, Marketing und Finanzierung. Nach erfolgreicher Bewerbung und Erhalt des Start-up-Labels profitieren die Begünstigten von einer Frühphasenfinanzierung von bis zu EUR 100.000.

Frühkindliche Bildung und Betreuung in Rumänien

In Rumänien ist der Anteil der Kinder, die in den Genuss frühkindlicher Bildung kommen, in den letzten Jahren zurückgegangen und gehört zu den niedrigsten in Europa. Über die OMV Petrom Foundation unterstützt die OMV Petrom elementarpädagogische Projekte. Das Projekt „Start in die Bildung“ bietet 60.000 Vorschulkindern (im Alter von 3 bis 6 Jahren) aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit, ihre Schulreife zu verbessern. Das Bildungsprojekt geht auf die unmittelbaren Bedürfnisse der besonders vulnerablen Vorschulkinder ein, die zumeist aus ländlichen Gebieten stammen. Ziel ist es, ihnen den Zugang zu Bildungsressourcen zu erleichtern. Die frühen Lernerfahrungen werden dabei von den Eltern zu Hause betreut. Dies hat dazu geführt, dass mehr Kinder in den Kindergärten angemeldet werden.

Auch für das Schuljahr 2023/24 ist geplant, 1.500 Kindergärten mit ABC-Lernpaketen auszustatten und Schulungsprogramme zu den Themen interaktives Lernen und Elternarbeit für 3.500 Pädagog:innen anzubieten. Darüber hinaus sollen im Rahmen des Projekts weitere 60.000 Vorschulkinder und 10.000 Eltern in 41 Bezirken mit Bildungsressourcen und Elternworkshops unterstützt werden. So kamen bislang 120.000 Kinder in den Genuss des Bildungspakets „Zukunft in der Schultüte“, und 23.000 Eltern nahmen an einem „Elternschule“-Workshop teil. Im Rahmen des Projekts „Let’s be friends – kein Mobbing in Kindergärten“ wurden 600 Fachkräfte aus 60 Kindergärten geschult, um im Kindergartenjahr 2023/24 mit über 8.000 Kindern nach der „Let’s be friends“-Methode zu arbeiten. Diese beruht auf der Philosophie, dass ein starker Gemeinschaftssinn und gute Beziehungen unter den Kindern Ausgrenzung und Mobbing verhindern. Diese 60 Kindergärten erhielten außerdem Pakete mit Bildungsressourcen, die von den Pädagog:innen genutzt und in ihre tägliche Arbeit mit Kindern und Eltern integriert werden sollen.

Berufsschule in Rumänien

Die OMV Petrom förderte auch 2023 die berufliche Bildung in Rumänien mit Spenden von rund EUR 300.000 an die Petrochemical School. Dabei handelt es sich um ein duales Ausbildungsprogramm, das von der OMV Petrom unterstützt wird. Die angehenden Petrochemiker:innen erhalten eine Fachausbildung im Bereich der Petrochemie und absolvieren Praktika in der Raffinerie Petrobrazi. Rund 100 Schüler:innen erhielten während ihrer Ausbildung ein Stipendium von bis zu EUR 130. Derzeit besuchen ungefähr 100 Schüler:innen die vier Klassen der Petrochemical School, und drei Klassen mit rund 75 Schüler:innen schlossen im Jahr 2023 ihre Ausbildung ab. Nach Abschluss der dreijährigen Berufsausbildung (Qualifikation zum:zur Facharbeiter:in für die petrochemische Industrie) erwerben die Schüler:innen einen anerkannten Berufsabschluss und es besteht die Möglichkeit einer Beschäftigung in unserem Unternehmen. Die Petrochemical School ist ein Pilotprojekt, das für einen konstanten und kontinuierlichen Nachschub an gut ausgebildeten Fachkräften sorgt.

SapuraOMV: Sanierung von Wasserleitungen und einer Schulbibliothek

Seit 2023 arbeitet die SapuraOMV mit dem Einwohneramt der Stadt Kuching im Rahmen des „Village Transformation“-Programms zusammen. Bei einem Projekt ging es um die teilweise Sanierung eines bestehenden Rohrnetzes, das sauberes Wasser von einem regulierten Wasserfall durch Schwerkraft in das nahe gelegene Dorf Kampung Seboboq leitet, das derzeit 119 Haushalte und über 700 Einwohner:innen der untersten Einkommensklasse (B40) zählt. Durch die Modernisierung dieser Freispiegelleitung haben die Dorfbewohner:innen künftig durchgehend Zugang zu sauberem Süßwasser.

Das zweite Projekt in Zusammenarbeit mit dem Einwohneramt Kuching im Rahmen des „Village Transformation“-Programms widmet sich der Tringgus-Grundschule, deren aus Holz gebaute Schulbibliothek zuletzt vor 20 Jahren renoviert wurde. Mit der Spende sollen neue Tische und Stühle sowie Nachschlagewerke und Lesematerial für Unterrichtende und Schüler:innen angeschafft werden. Außerdem wird die SapuraOMV eine Spendenaktion durchführen, um gebrauchte Kinderbücher für die Bibliothek zu sammeln.

House of Science, Neuseeland

In Zusammenarbeit mit House of Science wurden 418 Experimentierkästen an 37 Schulen in der neuseeländischen Region Taranaki übergeben, um Grundschulkinder spielerisch an das Thema Wissenschaft heranzuführen.

Kunst und Kultur für unsere Jugend

Im Rahmen der Sponsoring-Partnerschaften der OMV unterstützen wir in allen unseren Projekten ganz gezielt auch Bildungs- und Jugendaktivitäten und ermöglichen jungen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur. Seit vielen Jahren laden wir im Rahmen des Förderprojekts Max & Lara unseres Partners CAPE 10 Kinder und Jugendliche ein, kulturelle Veranstaltungen unserer Sponsoringpartner:innen zu erleben und daraus zu lernen. Im Jahr 2023 nahmen mehr als 100 Kinder mit ihren Eltern an solchen Veranstaltungen der OMV Sponsoringpartner:innen teil. Dies bietet jungen Menschen nicht nur die Möglichkeit, Kunst für sich zu entdecken und zu erleben, sondern auch am kulturellen Leben unserer Gesellschaft teilzuhaben. Wir betrachten daher die Förderung dieser Initiativen als einen Beitrag zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung.

CODY21: Programm zur digitalen Bildung in Österreich

Da die Digitalisierung auch für die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft immer wichtiger wird, bieten wir in niederösterreichischen Volksschulen ein virtuelles Unterrichtsprogramm mit interaktiven Videoeinheiten zur digitalen Grundbildung an. Die OMV finanziert die Plattform CODY21 und leistet damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu Bildung und Chancengleichheit für insgesamt 3.200 Schulkinder in den Partnergemeinden der OMV. Im Jahr 2023 spendeten wir außerdem 400 Laptops an Partnerschulen, um Schüler:innen und Lehrer:innen mehr Möglichkeiten im Bereich der digitalen Bildung zu bieten.

Ausstellung „WILLKOMMEN IN DER ZUKUNFT!“

Borealis ist seit 2013 einer der Hauptsponsoren des Wiener Kindermuseums ZOOM. Dem Museum und Borealis ist es ein gemeinsames Anliegen, komplexe Nachhaltigkeitsthemen für junge Menschen verständlich aufzubereiten, sie für Wissenschaft und Forschung zu begeistern und ihre Kompetenzen für zukünftige Herausforderungen zu schärfen. Im Jahr 2023 feierten der Borealis Social Fund und das ZOOM Kindermuseum die Eröffnung der neuen Mitmachausstellung „WILLKOMMEN IN DER ZUKUNFT“, die sich mit den Nachhaltigkeitsherausforderungen der Welt von morgen beschäftigt. Dafür verwandelte das ZOOM die Ausstellungshalle in ein Zukunftslabor, in das Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Expert:innen aus den verschiedensten Bereichen ihre Ideen für unsere Zukunft einbrachten. Das Museum lädt Kinder ein, Fragen zu stellen, zu fühlen und zu spüren, zu experimentieren und nach Herzenslust zu spielen. So „zoomen“ sie sich auf ihre eigene Art und Weise an Objekte und Situationen heran, um dabei sich selbst kennenzulernen und ihre eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und ihre Kreativität zu entdecken.

Ecopost für ein faires und regelmäßiges Einkommen

Borealis und Ecopost haben eine Partnerschaft geschlossen, in deren Rahmen Borealis die Aktivitäten von Ecopost unterstützt, um das Abfallrecycling in Kenia zu forcieren und eine Kreislaufwirtschaft im Einklang mit den -Zielen für nachhaltige Entwicklung zu fördern. Borealis unterstützt insbesondere den Aufbau von Kapazitäten, die Schulung und die Einstellung von mehr Abfallsammler:innen sowie die Professionalisierung ihrer Arbeit durch die Finanzierung von Unternehmensgründungspaketen für Jugend- und Frauengruppen.

Weitere Projekte, die zu den SDGs 4, 5, 8 und 10 beitragen, finden Sie auf der OMV Website.

Was wir bewirken: Klima, Energie und kreislauforientiertes Ressourcenmanagement

Das Klima und die Umweltveränderungen wirken sich unweigerlich auf Gemeinden in aller Welt und deren Lebensgrundlagen, Gesundheit und Möglichkeiten aus. Wenn wir die sozialen Herausforderungen, vor denen die ganze Welt steht, erfolgreich meistern wollen, müssen wir auch verstehen, wie stark sich die Umweltveränderungen auf die Menschen, ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen auswirken können. Der Klimawandel, der Zugang zu nachhaltigen Energien und der Umweltschutz nehmen daher eine Vorrangstellung in unseren Community- und Sozialinitiativen ein. 

Von der OMV Petrom Foundation unterstützte Umweltinitiativen

Zu den Umweltinitiativen der OMV Petrom Foundation gehört das Programm „Grüne Zukunft“, über das EUR 1 Mio im Naturpark Vânători-Neamţ investiert wurden. Der Fokus liegt dabei auf der Verbesserung des Schutzes der Artenvielfalt, des Wildtiermanagements und der Community-Entwicklung. Darüber hinaus förderte das Programm „Grün für die Generation Alpha“ die Kompetenzen junger Menschen im Umgang mit dem Klimawandel in ihren Gemeinden. Von den Lehrplänen und Projekten zur Eindämmung des Klimawandels profitierten 147 Lehrkräfte und 2.900 Schüler:innen in 26 Bezirken.

RoEficientă: Energieeffizienz in Rumänien

România Eficientă ist eine einzigartige Initiative in Rumänien, die darauf abzielt, ein Bewusstsein für die Energieeffizienz von Gebäuden zu schaffen. Es gibt zwei wesentliche Komponenten und Ziele, die dieses Projekt verfolgt: Erstens geht es darum, die Menschen zu informieren, aufzuklären und ein Bewusstsein für das Thema in der Öffentlichkeit zu schaffen. Zweitens werden einige öffentliche Schulen in mehreren Bezirken in Rumänien auf der Grundlage des Standards für Niedrigstenergiegebäude (Nearly Zero-Energy Buildings; NZEB) renoviert. In Ploiești wird außerdem eine Pilotschule errichtet. Diese Initiative wird von der Energie- und Klimapolitik der Europäischen Union nachdrücklich unterstützt und konzentriert sich weitgehend auf das Prinzip der Energieeffizienz.

Nicht minder wichtig ist das Projekt im Kontext des europäischen Green Deal, dessen Hauptaugenmerk unter anderem auf Gebäudesanierungen liegt und der Energieeffizienz generell als eine der wichtigsten Säulen der -Klimapolitik betrachtet. Im Jahr 2023 beschlossen wir, ein neues Konzept auf den Weg zu bringen, das den aktuellen Bildungsbedürfnissen besser entspricht und unsere bisherigen Aktivitäten ergänzt. Um die zahlreichen Vorteile moderner energieeffizienter Gebäude und damit auch den Nutzen der Sanierung von Schulen aufzuzeigen und zu erklären, basiert dieses neue Bildungskonzept auf direktem Lernen von Expert:innen. Wir werden uns daher darauf konzentrieren, durch Besuche in Schulen und Universitäten Kindern und Jugendlichen einschlägiges Wissen zu vermitteln und entsprechende Unterrichtsmaterialien zu erstellen, die über die offizielle Plattform https://www.romania-eficienta.ro/ jederzeit und von überall abgerufen werden können. Ein Teil des neuen Konzepts sind Schulungen der Lehrkräfte, um jungen Menschen das Thema Energieeffizienz näherzubringen. Darüber hinaus wollen wir die breite Öffentlichkeit durch praxisnahe Beispiele (Schulsanierungen, „Doza de Energie“-Videoproduktionen, Influencer:innen) aufklären.

Die bisher größte private Investition (von bis zu EUR 1,6 Mio) in die energetische Sanierung einer Bildungseinrichtung in Rumänien war das Liliești-Gymnasium. Dank der Sanierung nach dem NZEB-Standard wird die Schule geringere Auswirkungen auf die Umwelt haben und auch resilienter gegen die Folgen des Klimawandels sein. Zudem wird sich der jährliche Energieverbrauch für die Beheizung des Gebäudes um rund 60% verringern. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das auf fünf Wärmepumpen basierende Heizsystem. Darüber hinaus wird die Schule von „grünem“ Strom aus eigenen Quellen profitieren, den ein System von 30 Photovoltaikpaneelen mit einer installierten Leistung von je 550 W liefert. Die Einweihung des frisch sanierten Gebäudes fand am 20. März 2023 statt.

România Eficientă hat mittlerweile die vierte Phase erreicht: Die Sanierungsarbeiten am Kindergarten „Zig-Zag“ in Ovidiu (Kreis Constanța) sind in vollem Gange und sollen bis März 2024 abgeschlossen werden. Im Zuge der umfassenden Renovierung werden unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz gemäß den NZEB-Anforderungen sowie Konsolidierungs- und Kapazitätserweiterungsarbeiten durchgeführt. Das Gebäude wird damit von der Energieeffizienzklasse E (niedrigste Grenzwertklasse G) auf die höchste Energieklasse (A) hochgestuft. Der jährliche Gesamtenergieverbrauch wird sich um mehr als 60% verringern, und die CO2-Emissionen werden um etwa das Sechsfache zurückgehen. Dazu wird das Gebäude mit Systemen für erneuerbare Energien ausgestattet, das heißt mit Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen. Parallel dazu starteten wir mit der Ausarbeitung der Planungsunterlagen für die Sanierung einer Schule in Șimian (Kreis Mehedinți).

OMV Petrom unterstützt Projekte zur Kreislaufwirtschaft mit gesellschaftlichen Auswirkungen

Im Jahr 2023 setzte die OMV Petrom mehrere Initiativen fort, um das Bewusstsein für die Kreislaufwirtschaft zu schärfen und den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in Rumänien zu fördern. Eine der Initiativen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft mit sozialer Wirkung ist das Projekt „Dăm Click pe România“ („Klicken wir auf Rumänien“), eine Kooperation zwischen privatwirtschaftlichen Unternehmen und der NGO Ateliere fără Frontiere (Werkstätte ohne Grenzen). Im Rahmen dieses Projekts wurden 4.000 Computer generalüberholt und von Privatunternehmen an über 200 Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kindergärten gespendet, wodurch rund 500 t CO2-Emissionen eingespart werden konnten. Das Projekt versteht sich überdies als Beispiel für bewährte Praktiken auf nationaler Ebene in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft und ermöglicht jungen Menschen aus marginalisierten ländlichen und städtischen Umfeldern den Zugang zu besserer Bildung. Dazu gehören auch Ressourcen für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft, die in ländlichen Gebieten bislang nur unzureichend entwickelt ist, für die gesamt­gesellschaftliche Weiterentwicklung jedoch eine Notwendigkeit darstellt. Die erhofften positiven Umweltauswirkungen des Projekts liegen darin, dass ausgediente Computer nicht als Elektronikschrott enden, sondern für ein zweites Leben aufbereitet und an Schulen zur Ausstattung von Computerräumen und Klassenzimmern gespendet werden. Über NGOs gelang es auch, einige nur selten erwähnte Themen in die Schulen zu bringen, nämlich Kreislaufwirtschaft, Wiederverwendung von Materialien und Nachhaltigkeit.

Die OMV Petrom unterstützt ein Kreislaufprojekt in 18 rumänischen Gemeinden, das Möbeln ein neues Leben schenkt. Im Jahr 2023 wurden über 4.400 Möbelstücke an Gemeinden in den Bezirken Constanța, Prahova, Dâmbovița, Olt, Dolj, Arges, Brasov Buzau, Bucuresti und Iași übergeben.

Abfall und Ressourceneffizienz: Project STOP

Die Umweltverschmutzung durch Müll ist eine globale Herausforderung. Jedes Jahr gelangen Millionen von Tonnen Kunststoffabfälle in die Umwelt und in die Meere. Falsch entsorgte Abfälle haben negative Auswirkungen auf die Meeresökosysteme, die Lebensgrundlagen, die menschliche Gesundheit und die nachhaltige Entwicklung im Allgemeinen. Eine wichtige Lösung liegt in der schnelleren Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, den Eintrag von Plastikmüll in die Umwelt bereits an der Quelle zu unterbinden. Erreichen lässt sich dies durch die Einrichtung von bezahlbaren, effizienten und kreislauforientierten Abfallbewirtschaftungssystemen.

„Project STOP“-Highlights 2023

Project STOP wurde von Borealis und Systemiq mit breiter Unterstützung durch nationale und regionale Regierungen, internationale Institutionen, Hochschulen und den Privatsektor ins Leben gerufene. Das Ziel des Projekts sind messbare Ergebnisse vor Ort. Seit seinem Start im Jahr 2017 wurde es kontinuierlich ausgeweitet: Auf das erste Projekt in der Stadt Muncar folgten zwei weitere in Pasuruan und Jembrana. Um sicherzustellen, dass die implementierten Systeme auch nach der formellen Übergabe an die Kommunen funktionieren, wurde in allen drei Städten ein umfassendes Schulungsprogramm für die kommunalen Mitarbeiter:innen entwickelt. Das „Project STOP“-Team steht bei Bedarf weiterhin unterstützend und beratend zur Verfügung. Mehr über Project STOP erfahren Sie im Geschäftsbericht von Borealis.

Ein Projekthighlight im Jahr 2023 war der Spatenstich für eine neue Materialrückgewinnungsanlage in der Gemeinde Songgon des Bezirks Banyuwangi im Osten der Insel Java. Damit erreichten wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Aufbau des ersten von einer Bezirksverwaltung betreuten zirkulären Abfallmanagementsystems Indonesiens im Rahmen des „Project STOP“-Erweiterungsplans Banyuwangi Hijau. Mit einer Verarbeitungskapazität von bis zu 84 t Abfall pro Tag ist die neue Anlage eine der bisher größten ihrer Art in Indonesien. Sie wird die Sammlung und Sortierung von Abfällen, darunter auch zu recycelnde Materialien, aus den Haushalten der Region übernehmen. Die Anlage soll bis 2025 in Vollbetrieb gehen und alle Arten von Abfall aufbereiten, einschließlich 3.300 t Kunststoffabfällen pro Jahr. Das aus drei aufeinanderfolgenden Phasen bestehende Ausbauprogramm wurde Anfang 2023 gestartet und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Dann wird Project STOP Abfallsammeldienste für bis zu 2 Mio Menschen ermöglicht, mehr als 1.000 neue Vollzeitarbeitsplätze geschaffen und Systeme eingerichtet haben, die jährlich 230.000 t Abfall sammeln, einschließlich der seit Beginn von Project STOP im Jahr 2017 gesammelten 25.000 t Kunststoffabfälle.

Stand 2023

391 neue Vollzeitarbeitsplätze in der Abfallsammlung und -sortierung, in der organischen Aufbereitung und Behandlung von Abfällen und in der Verwaltung geschaffen

393.280 Menschen erhielten erstmals in ihrem Leben Zugang zu Abfallsammeldiensten

61.770 t Abfall (davon 8.755 t Kunststoffe) gesammelt, sortiert und verwertet

Abfallmanagementsysteme in den Städten Pasuruan und Jembrana an die lokale Verwaltung übergeben

Spatenstich im September 2023 für eine Anlage zur Materialrückgewinnung, die im für 2025 geplanten Vollausbau 23.000 t Abfall (davon 3.300 t Kunststoffe) pro Jahr aufbereiten wird

391 neue Vollzeitarbeitsplätze in der Abfallsammlung und -sortierung, in der organischen Aufbereitung und Behandlung von Abfällen und in der Verwaltung geschaffen

393.280 Menschen erhielten erstmals in ihrem Leben Zugang zu Abfallsammeldiensten

61.770 t Abfall (davon 8.755 t Kunststoffe) gesammelt, sortiert und verwertet

Abfallmanagementsysteme in den Städten Pasuruan und Jembrana an die lokale Verwaltung übergeben

Spatenstich im September 2023 für eine Anlage zur Materialrückgewinnung, die im für 2025 geplanten Vollausbau 23.000 t Abfall (davon 3.300 t Kunststoffe) pro Jahr aufbereiten wird

Weitere Projekte, die zu den SDGs 7, 11, 12, 13, 14 und 15 beitragen, finden Sie auf der OMV Website.

Ausblick

Wir werden die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung auch weiterhin durch eine Reihe von Projekten zur Förderung von Community Relations und Investitionen in das Gemeinwesen weltweit unterstützen und dabei eng mit unseren Anrainergemein­den zusammenarbeiten. Für einen besseren Überblick über alle unsere Projekte setzen wir insbesondere auf die Kommunikation über unsere Medienkanäle. Eine konsistente Kommunikation ermöglicht einen einheitlichen strategischen Ansatz, unter­stützt die Ziele der OMV im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Verantwortung und stärkt das Ansehen des Unternehmens.

Im Jahr 2024 werden wir die Priorisierung unserer Schwerpunktbereiche im Einklang mit der OMV Nachhaltigkeitsstrategie überprüfen und gemeinsame konzernweite Bereiche definieren, die den Klimawandel und die laufende Energiewende berücksichtigen. Wir werden auch unsere laufenden Sozialprojekte fortsetzen, um den Bedürfnissen der Menschen in unseren Anrainergemeinden gerecht zu werden.

Um die Bedeutung von Investitionen in das Gemeinwesen in allen Ländern, in denen wir geschäftlich tätig sind, auch in Krisenzeiten zu unterstreichen, wurde in der Strategie 2030 ein klares Ziel definiert. Darauf aufbauend wollen wir einen Sozialfonds einrichten, um insbesondere bei akuten Problemen wie Naturkatastrophen oder humanitären Krisen schnell und un­kom­pli­ziert handeln zu können und unseren Projektpartner:innen langfristige Perspektiven zu geben. Darüber hinaus wollen wir eine konsistente Kommunikation zu unseren Programmen bieten. Die OMV profitiert in hohem Maße von der enormen Wirkkraft und Sichtbarkeit relevanter Projekte und Initiativen.

Ziel bis 2030

  • Verwendung von mindestens 1% der jährlichen Investitionen des Konzerns für soziale Zwecke (basierend auf dem den Aktionär:innen des Mutterunternehmens zuzurechnenden Jahresüberschuss des Vorjahres)

Stand 2023

  • 1,2%3 Im Jahr 2023 betrug der den Aktionär:innen des Mutterunternehmens zuzurechnende Jahresüberschuss EUR 3.634 Mio. Unsere Ausgaben für soziale Zwecke waren im Jahr 2023 aufgrund von Spenden für humanitäre Zwecke in der Türkei und Libyen besonders hoch. Bei der OMV Petrom wurden EUR 23 Mio nach dem Ende des Geschäftsjahres 2022 ausgeschüttet. Diese Ausschüttung wurde durch die neue Steuerfazilität Formular 177 ermöglicht, die durch den Erlass Nr. 1679/2022 der Nationalen Agentur für Steuerverwaltung genehmigt wurde und dazu dient, die Körperschaftssteuer gegebenenfalls auf Sponsoring, Schirmherrschaften oder die Gewährung privater Stipendien umzuleiten.

Relevante SDGs

SDG-Ziele:
1.4 
Bis 2030 sicherstellen, dass alle Männer und Frauen, insbesondere die Armen und Schwachen, die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen sowie Zugang zu grundlegenden Diensten, Grundeigentum und Verfügungsgewalt über Grund und Boden und sonstigen Vermögensformen, Erbschaften, natürlichen Ressourcen, geeigneten neuen Technologien und Finanzdienstleistungen einschließlich Mikrofinanzierung haben
8.3 Entwicklungsorientierte Politiken fördern, die produktive Tätigkeiten, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Unternehmertum, Kreativität und Innovation unterstützen, und die Formalisierung und das Wachstum von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen unter anderem durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen begünstigen

1 Der von der Social Progress Imperative herausgegebene Social Progress Index misst die tatsächliche Lebensqualität von Ländern unabhängig von wirtschaftlichen Kennzahlen. Mehr dazu siehe: www.socialprogress.org

2 Inklusive Geld- und Sachleistungen sowie Spenden; exklusive Sport- und Kultursponsoring und andere damit verbundener Verwaltungskosten

3 Im Jahr 2023 betrug der den Aktionär:innen des Mutterunternehmens zuzurechnende Jahresüberschuss EUR 3.634 Mio. Unsere Ausgaben für soziale Zwecke waren im Jahr 2023 aufgrund von Spenden für humanitäre Zwecke in der Türkei und Libyen besonders hoch. Bei der OMV Petrom wurden EUR 23 Mio nach dem Ende des Geschäftsjahres 2022 ausgeschüttet. Diese Ausschüttung wurde durch die neue Steuerfazilität Formular 177 ermöglicht, die durch den Erlass Nr. 1679/2022 der Nationalen Agentur für Steuerverwaltung genehmigt wurde und dazu dient, die Körperschaftssteuer gegebenenfalls auf Sponsoring, Schirmherrschaften oder die Gewährung privater Stipendien umzuleiten.

SDGs
Sustainable Development Goals; Ziele für nachhaltige Entwicklung
SDGs
Sustainable Development Goals; Ziele für nachhaltige Entwicklung
Mio
Million(en)
NGO
Nichtregierungsorganisation
Mio
Million(en)
NOC
National Oil Company; staatliche Ölgesellschaft
GTP
Gas Treatment Plant; Gasaufbereitungsanlage
UN
Vereinte Nationen
EU
Europäische Union