Geschäftsethik und Korruptionsbekämpfung

Der OMV Konzern ist Unterzeichner des  Global Compact. Obwohl wir unseren Hauptsitz in Österreich haben – einem Land mit hohen Geschäftsethikstandards –, sind wir in mehreren Staaten im Mittleren Osten, in Nordafrika, Asien-Pazifik, Nord- und Südamerika und Europa tätig, die der Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index; ) von Transparency International als Hochrisikoländer einstuft. Wir bemühen uns, branchenspezifische Bestechungs- und Korruptionsrisiken zu vermeiden. Auch unsere Reputation ist uns sehr wichtig. Deshalb legen wir größten Wert darauf, die einheitliche Einhaltung unserer Geschäftsethikstandards überall sicherzustellen, wo wir tätig sind.

Die Einhaltung von Ethikstandards ist ein nicht verhandelbarer Wert, der vor allen Geschäftsinteressen Priorität hat. Die absolute Verbindlichkeit dieses Ziels gilt auf allen Ebenen des OMV Konzerns – vom Topmanagement bis zu den einzelnen Mitarbeiter:innen. Von unseren Geschäftspartner:innen erwarten wir dasselbe Verständnis von und dieselbe Verpflichtung zu ethischen Standards. Jede geschäftliche Aktivität von der Planung der Geschäftsstrategie bis zum Tagesgeschäft wird an der Einhaltung von Ethikstandards wie dem Code of Conduct und dem Code of Business Ethics gemessen.

Spezifische Richtlinien und Commitments

Der OMV Konzern verfolgt in Bezug auf Bestechung, Betrug, Diebstahl und andere Formen der Korruption sowie Geldwäsche eine Null-Toleranz-Politik. Auf der Grundlage dieser Politik verpflichtet sich der OMV Konzern, sämtliche potenziellen Verstöße gegen Richtlinien im frühestmöglichen Stadium aufzudecken, jede Nichteinhaltung gründlich zu untersuchen und angemessene organisatorische Maßnahmen oder Maßnahmen für die beteiligten Personen festzulegen. Die Integrität unserer Mitarbeiter:innen ist die Basis für das Vertrauen, das unsere Kund:innen, Lieferant:innen und andere Stakeholder:innen unserem Unternehmen entgegenbringen.

Um unsere Verpflichtung zur geschäftlichen Integrität deutlich zu machen, hat die OMV einen Code of Conduct1 Die Ethikrichtlinie von Borealis steht mit dem Code of Conduct und dem Code of Business Ethics des OMV Konzerns im Einklang. Für die Belegschaft und die Geschäftspartner:innen der Borealis Gruppe gilt weiterhin die Borealis Ethikrichtlinie als relevante Arbeitsanweisung für ethisch korrektes Verhalten und Geschäftsgebaren. eingeführt, der die erforderlichen Standards ebenso wie die hohen Erwartungen unserer Aktionär:innen berücksichtigt. Der Code of Conduct bringt die Werte der OMV zum Ausdruck und definiert, was es für die OMV bedeutet, ihre Geschäfte auf verantwortungsvolle Art und Weise unter besonderer Beachtung von ethischen und rechtlichen Standards zu führen.

Der Code of Conduct gilt konzernweit für alle OMV Mitarbeiter:innen. Alle Lieferant:innen und Geschäftspartner:innen haben die Werte der OMV zu achten und die festgelegten ethischen und rechtlichen Standards einzuhalten. Ein separater Code of Business Ethics beschreibt, wie die OMV ihren geschäftsethischen und rechtlichen Pflichten intern nachkommt. Er definiert die Regeln und Verfahren für Interessenkonflikte, Geschenke und Einladungen, Spenden und Sponsoring, den Umgang mit Vermittler:innen und Lobbyist:innen sowie für andere Rechtsbereiche wie Handelssanktionen, Geldwäsche oder fairen Wettbewerb. Die OMV hat auch Vorschriften zur Einhaltung des Kapitalmarktrechts, einschließlich der Verhinderung von Insiderhandel, eingeführt. Diese Vorschriften sind in einer separaten Richtlinie, dem Issuer Compliance Standard, enthalten.

Sowohl der Code of Conduct als auch der Code of Business Ethics sind vom OMV Vorstand genehmigt und gelten in allen Ländern, in denen die OMV tätig ist. Die durch diese Dokumente etablierten Verfahren werden bei jeder voll konsolidierten Tochtergesellschaft der OMV umgesetzt und gelten für jede Person, die für die OMV arbeitet. Wir fordern von allen Parteien, mit denen wir Beteiligungsverträge wie beispielsweise Joint Ventures eingehen, die Einhaltung internationaler Geschäftsgrundsätze. Unternehmen, die Dienstleistungen für die OMV erbringen (z. B. Lieferant:innen), müssen Verfahren zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption befolgen, die den Grundsätzen des Code of Business Ethics der OMV und den Geschäftsethikstandards der OMV gemäß dem Code of Conduct entsprechen (mehr dazu siehe Supply Chain).

Unsere interne Whistleblowing-Richtlinie legt dar, wie unsere Mitarbeiter:innen und externe Stakeholder:innen vertraulich und anonym Meldungen insbesondere im Zusammenhang mit Korruption, Bestechungsgeldern, Interessenkonflikten, Wettbewerbsrecht oder Kapitalmarktrecht vornehmen können. Die Richtlinie hält auch fest, wie derartige Fälle zu handhaben sind, und definiert einen besonderen Schutz für Whistleblower:innen gegen jegliche Form von Vergeltung. Dies umfasst sämtliche Handlungen oder Unterlassungen in einem arbeitsbezogenen Kontext, wie beispielsweise Entlassung, Herabstufung, Verweigerung der Beförderung, negative Leistungsbeurteilung oder Disziplinarmaßnahmen.

Management- und Due-Diligence-Prozesse

Die OMV verfügt über ein weitreichendes Compliance-Management-System, das auf den Anforderungen des  9802 IDW PS 980 ist ein vom deutschen Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) im Jahr 2011 veröffentlichter (Prüfungs-)Standard, der konkrete Anforderungen an die Ausgestaltung eines Compliance-Systems in einem Unternehmen enthält. basiert und Richtlinien, Audits und Schulungen umfasst. Es zielt darauf ab, die Richtlinien zur Geschäftsethik der OMV im gesamten Unternehmen zu verankern und deren korrekte Umsetzung zu gewährleisten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung des Compliance-Management-Systems der OMV wurden wiederholt extern auf ihre Eignung und Wirksamkeit geprüft. Das Ergebnis jedes Audits war, dass das System der OMV angemessen konzipiert ist und wirksam umgesetzt wird. So kann systematisches Fehlverhalten hinsichtlich der Geschäftsethik und Korruptionsbekämpfung, des Kapitalmarktrechts und des Wettbewerbsrechts sowie in Bezug auf Handelssanktionen verhindert, aufgedeckt und unterbunden werden.

Risikobewertungen und Audits

Externe und interne Risikofaktoren, insbesondere Veränderungen des regulatorischen Rahmens sowie jüngste Entwicklungen oder Vorfälle, werden laufend überwacht, um deren mögliche Auswirkungen auf das ständige Risikopotenzial der OMV zu beurteilen. Diese laufende Risikoanalyse schließt auch eine institutionalisierte halbjährliche Risikoanalyse im Rahmen des unternehmensweiten Risikomanagements () der OMV ein. Werden neue Risiken identifiziert, ergreift die OMV Maßnahmen zu deren Beseitigung.

Bevor wir in einem neuen Land tätig werden, führen wir eine gründliche Analyse der Situation in diesem Land im Hinblick auf Geschäftsethik und Sanktionsgesetze durch. Die Eingangsbewertung der Geschäftsethik (Business Ethics Entry Assessment) berücksichtigt auch eine Analyse des Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International für das jeweilige Land. Auf der Grundlage des Bewertungsergebnisses wird die Corporate Governance an den lokalen Standorten angepasst, um die Einhaltung der Ethikstandards der OMV zu gewährleisten. Die OMV hat einen Prozess zur Überprüfung sowohl potenzieller neuer als auch bestehender Geschäftspartner:innen anhand von - und US-Sanktionslisten implementiert. Zusätzlich zu diesen Sanktionsprüfungen werden vor einem Vertragsabschluss oder bei Bedarf auch während der Geschäftsbeziehung umfassendere Due-Diligence-Prüfungen durchgeführt.

Insbesondere erfolgt eine eingehende Überprüfung von Partner:innen von -Transaktionen und strategischen Partnerschaften oder Geschäftspartner:innen, die bereits im Zusammenhang mit illegalem Verhalten in den Medien standen. Eine derartige Überprüfung umfasst potenzielle Geschäftspartner:innen, deren direkte und indirekte Aktionär:innen, andere Investor:innen sowie die Endbegünstigten von direkt oder indirekt involvierten juristischen Personen. Zu diesem Zweck holt die OMV mit ihrem standardisierten „Know Your Customer“-(-)Fragebogen Informationen von ihren Geschäftspartner:innen ein, um deren Risiken von Korruption, Geldwäsche, Sanktionen und anderen illegalen Verhaltensweisen einschätzen zu können.

Deutliche Warnsignale sind Verbindungen zu Regierungsvertreter:innen sowie anderen Personen und Unternehmen, die in öffentlichkeitswirksamen Medienberichten im Zusammenhang mit politischen Affären und Korruptionsfällen genannt werden, oder zu sanktionierten Unternehmen sowie jede andere vermutete Verwicklung in illegales Verhalten. In Fällen, in denen Vermittler:innen, Lobbyist:innen oder Berater:innen beauftragt werden, nutzen wir ein externes Dienstleistungsunternehmen für umfassende Recherchen, einschließlich Hintergrundprüfungen. Darüber hinaus führt die Einkaufsabteilung der OMV Lieferantenbewertungen durch.

Im Jahr 2022 wurde Borealis nach einem von Taylor Wessing durchgeführten zweistufigen Auditverfahren von Austrian Standards nach  37301 (Compliance-Management) und ISO 37001 (Antikorruptionsmanagementsysteme) zertifiziert.

Whistleblowing

Wir haben Kanäle zur möglichst frühzeitigen Feststellung ethischen Fehlverhaltens eingerichtet. Um vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung oder Verringerung großer finanzieller Verluste oder von Reputationsschäden zu ergreifen, sind rechtzeitige Mitteilungen von entscheidender Bedeutung. Beobachten Mitarbeiter:innen potenzielles oder tatsächliches Fehlverhalten bzw. Verstöße gegen interne Regeln oder gesetzliche Vorschriften oder erhalten sie davon Kenntnis, sind sie ermutigt, dies zu melden. Dabei spielt es keine Rolle, ob derartige Verstöße von anderen Mitarbeitenden oder von Geschäftspartner:innen begangen werden.

Neben Mitarbeiter:innen sind andere Stakeholder:innen ebenfalls eine wertvolle Informationsquelle. Auch sie können uns bei der Feststellung von Verstößen gegen Ethikstandards unterstützen. Zu diesem Zweck hat der OMV Konzern einen Whistleblower-Mechanismus eingeführt – die sogenannte „Integrity Platform“. Sie ist für alle Personen online zugänglich (omv-group.integrityplatform.org). Alle Personen können dort vertraulich Meldungen übermitteln, sei es insbesondere im Zusammenhang mit Korruption, Bestechungsgeldern, Interessenkonflikten, Kartellgesetzen oder dem Kapitalmarktrecht. Die Meldung kann auf Wunsch anonym erfolgen. Darüber hinaus unterhält Borealis eine in 24 Sprachen verfügbare Ethik-Hotline, über die Mitarbeiter:innen und externe Stakeholder:innen die Möglichkeit haben, Bedenken anonym zu äußern.

Werden die Informationen in gutem Glauben gegeben, wird den jeweiligen Mitarbeiter:innen in ihrer Eigenschaft als Whistleblower:innen besonderer Schutz gewährt. Meldungen ziehen zu keinem Zeitpunkt Nachteile nach sich. Jede Meldung wird streng vertraulich behandelt, in jeder Hinsicht sorgfältig geprüft und vom Whistleblowing Committee, dem Mitglieder des Senior Managements angehören, weiter verfolgt.

Schulungen

Es ist für uns von strategischer Bedeutung, sicherzustellen, dass alle unsere Mitarbeiter:innen unsere ethischen Werte und Grundsätze in vollem Umfang kennen. In Schulungen zum Thema Geschäftsethik erfahren Mitarbeiter:innen, wie man mit Einladungen, Geschenken und möglichen Interessenkonflikten umgeht. Darüber hinaus werden die Mitarbeiter:innen in den Themen Spenden und Sponsoring sowie in den Anforderungen im Umgang mit Vermittler:innen und Lobbyist:innen geschult.

Das Online-Schulungsmodul zum Thema Geschäftsethik, das alle zwei Jahre neu ausgerollt wird, richtet sich an alle Mitarbeiter:innen des OMV Konzerns, während die Teilnehmer:innen an Präsenzschulungen nach risikospezifischen Kriterien, wie zum Beispiel der Tätigkeit im Vertrieb oder im Einkauf, ausgewählt werden. Die von uns angebotenen Schulungen zum Kartellrecht konzentrieren sich auf die Regeln für den Umgang mit Mitbewerber:innen, Kund:innen und Lieferant:innen. Teilnehmer:innen der Online- und Präsenzschulungen werden nach risikospezifischen Kriterien ausgewählt und – einem regelmäßigen Schulungszyklus folgend – zur Teilnahme eingeladen. Alle Zielgruppen werden zu Beginn des Schulungszyklus auf Basis der bestehenden Organisation definiert. Organisatorische und personelle Veränderungen während eines Schulungszyklus werden kontinuierlich berücksichtigt.

Bewusstseinsbildung

Die OMV hat eine Compliance-App eingeführt, die Mitarbeiter:innen auf ihren Mobiltelefonen nutzen können und die den schnellen Zugriff auf Unterlagen und dazugehörige Tools für alle Compliance-Belange ermöglicht. Mitarbeiter:innen können Anfragen zu sämtlichen ethischen Themen stellen, wie zum Beispiel zu Geschenken, Einladungen oder Interessenkonflikten. Weiters können Sponsorships oder Spenden geprüft und registriert sowie neue Geschäftspartner:innen einer Handelssanktions- und Embargolistenprüfung unterzogen werden. Außerdem erfahren Mitarbeiter:innen, wie man mit Insiderinformationen umgeht, Handelsgenehmigungen beantragt und Anfragen zu kartellrechtlichen Angelegenheiten stellt. Und nicht zuletzt können nützliche Anleitungen zu allen ethischen Themen abgerufen und Meldungen zu ethischem Fehlverhalten über den sicheren Meldekanal der Integrity Platform übermittelt werden.

Maßnahmen im Jahr 2023

26 Whistleblowing-Fälle im OMV Konzern

0 Korruptionsfälle; 0 Vorfälle, bei denen Verträge mit Geschäftspartner:innen oder Mitarbeiter:innen aufgrund von Verstößen im Zusammenhang mit Korruption gekündigt oder nicht verlängert wurden

0 öffentliche Korruptionsverfahren, die im Berichtszeitraum gegen das Unternehmen oder seine Mitarbeiter:innen angestrengt wurden

3 im Berichtszeitraum anhängige Gerichtsverfahren in Bezug auf Aktivitäten zur Korruptionsbekämpfung und Verstöße gegen Kartell- und Monopolrecht, in die das Unternehmen als Partei involviert war3 Am 19. Jänner 2021 leitete der Wettbewerbsrat der Republik Moldau eine Untersuchung gegen mehrere Ölgesellschaften, darunter die Petrom Moldova SRL, ein, die sich auf die Art und Weise der Festlegung der Verkaufspreise für die wichtigsten Erdölprodukte und Flüssiggas bezog. Am 12. April 2021 erhielt die Petrom Moldova SRL vom Wettbewerbsrat eine Mitteilung der Beschwerdepunkte in Bezug auf eine angebliche Preisfestsetzungspraxis. Die Petrom Moldova SRL nahm im Juli 2021 zu den Beschwerdepunkten Stellung und bestritt jegliches Fehlverhalten. Die Anhörung der Parteien fand am 5. April 2022 statt. Am 6. Oktober 2020 erließ die polnische Wettbewerbsbehörde UOKiK eine Entscheidung in Bezug auf die Finanzierung der Erdgaspipeline Nord Stream 2 durch die OMV. In dieser Entscheidung kam die UOKiK zu dem Schluss, dass diese Finanzierungsvereinbarung gegen die polnischen Fusionskontrollvorschriften verstößt, und verhängte gegen die OMV eine Geldbuße von EUR 19,571 . Die OMV legte gegen diese Entscheidung Berufung ein. Am 21. November 2022 hob das polnische Wettbewerbsgericht die Entscheidung der UOKiK in vollem Umfang auf. Am 16. Oktober 2023 wies das polnische Berufungsgericht die Berufung der UOKiK gegen dieses Urteil zurück. Infolgedessen wurde die Entscheidung der UOKiK, die OMV mit einer Geldbuße zu belegen, von den polnischen Gerichten aufgehoben. Im September 2023 leitete das ukrainische Antimonopolkomitee eine Untersuchung gegen die OMV Gas Marketing Trading & Finance BV ein, weil diese angeblich durch den Abschluss der Nord-Stream-2-Finanzierungsvereinbarungen eine „konzertierte Aktion" durchgeführt haben soll. Die OMV bestritt die Vorwürfe am 31. Oktober 2023.

Das Compliance-Management-System der OMV wurde 2023 von Ernst & Young (EY) nach dem Prüfungsstandard (PS) 980 des deutschen Instituts der Wirtschaftsprüfer () in den Bereichen Geschäftsethik und Korruptionsbekämpfung, Kartellrecht, Kapitalmarktrecht und Handelssanktionen geprüft. Die Prüfung zielte darauf ab, das Compliance-Management-System für die oben genannten Compliance-Bereiche neu zu bewerten, um gegebenenfalls Anpassungen an neue Trends vorzunehmen. In seinem Prüfbericht bestätigte EY, dass die OMV ein ambitioniertes, gut etabliertes und ausgereiftes Compliance-Programm unterhält. Das Compliance-Management-System der OMV ist für alle Compliance-Bereiche angemessen konzipiert und wird im gesamten OMV Konzern wirksam umgesetzt.

Darüber hinaus führte die OMV eine neue Ethics & Integrity Policy ein, in der die Grundsätze für ethisches und integres Handeln festgelegt sind. Diese Richtlinie soll als Leitfaden dafür dienen, wie die Geschäfte in der OMV geführt werden und was über die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften hinaus als akzeptables oder wünschenswertes Verhalten angesehen wird. Die Ethics & Integrity Policy ist Teil der OMV Werte und untermauert den OMV Wert „We care“. Unterstützend zur Ethics & Integrity Policy wurde ein Ethics & Integrity Committee eingerichtet, das sicherstellen soll, dass das Unternehmen seinen ethischen Werten und Verpflichtungen gerecht wird.

Borealis erlangte im Jahr 2023 Rezertifizierungen nach ISO 37301 und  37001. Darüber hinaus führte Borealis neue Richtlinien und Verfahren für den Umgang mit Social Compliance und externem Whistleblowing ein, einschließlich eines verbesserten Verfahrens zur Due Diligence, Überwachung, Prüfung und Eskalation für Geschäftspartner:innen. Infolgedessen wurde die Ethikrichtlinie für Geschäftspartner:innen überarbeitet, die nun neue Compliance-Anforderungen für Lieferantenverträge enthält.

Ausblick

Im Jahr 2024 werden wir die Ethics & Integrity Policy durch verschiedene Kommunikationsinitiativen und Engagement-Maßnahmen in den lokalen Niederlassungen konsequent umsetzen. Auf Unternehmensebene wird Borealis eine Zertifizierung nach dem Social-Compliance-Standard SA8000 und Rezertifizierungen nach ISO 37301 und ISO 37001 anstreben.

1 Die Ethikrichtlinie von Borealis steht mit dem Code of Conduct und dem Code of Business Ethics des OMV Konzerns im Einklang. Für die Belegschaft und die Geschäftspartner:innen der Borealis Gruppe gilt weiterhin die Borealis Ethikrichtlinie als relevante Arbeitsanweisung für ethisch korrektes Verhalten und Geschäftsgebaren.

2 IDW  980 ist ein vom deutschen Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) im Jahr 2011 veröffentlichter (Prüfungs-)Standard, der konkrete Anforderungen an die Ausgestaltung eines Compliance-Systems in einem Unternehmen enthält.

3 Am 19. Jänner 2021 leitete der Wettbewerbsrat der Republik Moldau eine Untersuchung gegen mehrere Ölgesellschaften, darunter die Petrom Moldova SRL, ein, die sich auf die Art und Weise der Festlegung der Verkaufspreise für die wichtigsten Erdölprodukte und Flüssiggas bezog. Am 12. April 2021 erhielt die Petrom Moldova SRL vom Wettbewerbsrat eine Mitteilung der Beschwerdepunkte in Bezug auf eine angebliche Preisfestsetzungspraxis. Die Petrom Moldova SRL nahm im Juli 2021 zu den Beschwerdepunkten Stellung und bestritt jegliches Fehlverhalten. Die Anhörung der Parteien fand am 5. April 2022 statt. Am 6. Oktober 2020 erließ die polnische Wettbewerbsbehörde UOKiK eine Entscheidung in Bezug auf die Finanzierung der Erdgaspipeline Nord Stream 2 durch die OMV. In dieser Entscheidung kam die UOKiK zu dem Schluss, dass diese Finanzierungsvereinbarung gegen die polnischen Fusionskontrollvorschriften verstößt, und verhängte gegen die OMV eine Geldbuße von EUR 19,571 Mio. Die OMV legte gegen diese Entscheidung Berufung ein. Am 21. November 2022 hob das polnische Wettbewerbsgericht die Entscheidung der UOKiK in vollem Umfang auf. Am 16. Oktober 2023 wies das polnische Berufungsgericht die Berufung der UOKiK gegen dieses Urteil zurück. Infolgedessen wurde die Entscheidung der UOKiK, die OMV mit einer Geldbuße zu belegen, von den polnischen Gerichten aufgehoben. Im September 2023 leitete das ukrainische Antimonopolkomitee eine Untersuchung gegen die OMV Gas Marketing Trading & Finance BV ein, weil diese angeblich durch den Abschluss der Nord-Stream-2-Finanzierungsvereinbarungen eine „konzertierte Aktion" durchgeführt haben soll. Die OMV bestritt die Vorwürfe am 31. Oktober 2023.

UN
Vereinte Nationen
CPI
Corruption Perception Index; Korruptionswahrnehmungsindex
IDW
Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.
PS
Prozesssicherheit
UWRM
unternehmensweites Risikomanagement
EU
Europäische Union
M&A
Mergers & Acquisitions
KYC
Know Your Customer
ISO
Internationale Organisation für Normung
Mio
Million(en)
IDW
Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.
ISO
Internationale Organisation für Normung
PS
Prozesssicherheit