Umweltmanagement

Um die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, konzentrieren wir uns insbesondere auf Aspekte, die sowohl für die OMV als auch für unsere Stakeholder von wesentlicher Bedeutung sind: Leckagen, Energieeffizienz, Treibhausgas-(THG-)Emissionen sowie Wasser- und Abfallmanagement.

Für alle Aspekte von wesentlicher Bedeutung für unsere Umweltauswirkungen wenden wir einen Managementansatz an, der auf generellen und themenspezifischen Konzernregulativen basiert. Auch die Berichterstattung erfolgt gemäß diesem Ansatz. Detaillierte Informationen zum Umfang und Management der einzelnen Umweltthemen finden Sie in den entsprechenden Abschnitten: Energieeffizienz, Management von Ölaustritten und Wassermanagement. Einzelheiten zum Management von THG‑Emissionen finden Sie im Abschnitt CO2-Effizienz, da dies ein eigener Schwerpunktbereich unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist. Wie im Abschnitt Berichterstattung zu wesentlichen Themen erwähnt, gehen wir auch auf Biodiversität und Abfallmanagement ein, da dies ebenfalls wichtige Themen für die OMV sind.

Die OMV verfolgt die Umweltleistung in allen relevanten Bereichen jährlich mithilfe von geeigneten IT‑Tools zur Erfassung, Validierung und Analyse von Umweltdaten. Auf der Grundlage der Resultate der Berichterstattung kann die OMV feststellen, wo unser größtes Verbesserungspotenzial besteht. Detaillierte Informationen über die Entwicklung ausgewählter Umweltkennzahlen finden Sie im Abschnitt Unsere Performance im Detail.

Die Minimierung von Umweltauswirkungen durch die Verhinderung der Verunreinigung von Wasser und Boden, die Reduktion von Emissionen, den effizienten Einsatz von Energie und natürlichen Rohstoffen sowie die Vermeidung einer Zerstörung der Artenvielfalt ist ein integraler Bestandteil der HSSE-Richtlinie der OMV. Insbesondere unser Fokus auf Klimaschutz im Rahmen unserer Umweltpolitik führte zur Aufnahme von drei diesbezüglichen Zielen in unsere Nachhaltigkeitsstrategie 2025. (Weitere Informationen zu unseren Zielen bezüglich der Reduktion von THG-Emissionen finden Sie im Abschnitt CO2-Effizienz.)

Die Prinzipien und Regeln für das Umweltmanagement sind in der HSSE-Konzerndirektive und im Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns festgelegt. Die HSSE-Direktive definiert „Umwelt“ als das „natürliche und menschliche Umfeld, in dem eine Organisation arbeitet, einschließlich Luft, Wasser, Land, Rohstoffen, Flora, Fauna und der Menschheit sowie der Beziehungen zwischen ihnen“.

Der Umweltmanagementstandard des OMV Konzerns fordert, dass alle relevanten Geschäftsbereiche und Aktivitäten der OMV (einschließlich Investitionen, Akquisitionen und Ausgliederungen) ein Umweltmanagementsystem (UMS) gemäß ISO 14001 implementieren und die angeführten Mindestanforderungen erfüllen. Alle relevanten Geschäftsbereiche der OMV müssen das UMS mindestens einmal jährlich überprüfen und aktualisieren. Standorte, die nicht nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen alle drei Jahre ein umfassendes UMS-Audit durch ein unabhängiges externes Prüfungsunternehmen oder Umweltexpertinnen bzw. -experten des OMV Konzerns durchführen lassen. Interne UMS-Audits werden auf lokaler Ebene mindestens einmal jährlich durchgeführt, um Verbesserungsmaßnahmen für identifizierte Schwachstellen festzulegen.

Ziel der OMV ist es, dass alle Betriebsstandorte bis 2020 sowohl den Umweltmanagementstandard des Konzerns als auch die Anforderungen von ISO 14001 und ISO 50001 zu 100% erfüllen. Unser Zwischenziel für 2019 war eine Compliance von 70%, die wir erreichten. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir ein Selbstbewertungstool entwickelt und eingeführt und jene Geschäftsbereiche festgelegt, die diese Bewertung durchführen müssen, um eventuelle Lücken in Bezug auf das System und die Standards auszumachen. Nach der Analyse müssen die betreffenden Geschäftsbereiche Compliance-Pläne erstellen, in denen sie festlegen, wie sie die festgestellten Lücken schließen werden.

Das zentral integrierte Managementsystem (Central Integrated Management System; C-IMS) des Downstream-Bereichs der OMV ist gemäß ISO 14001, ISO 9001, ISO 50001 und OHSAS 18001 zertifiziert. Der Raffinerie- und Petrochemiebereich der OMV, einschließlich der Kraftwerke der OMV Petrom und der Raffinerie Petrobrazi, fallen unter das C-IMS.

Die Umweltmanagementsysteme der anderen Geschäftsbereiche der OMV werden gemäß den folgenden internationalen UMS-Standards extern zertifiziert:

  • Die OMV Deutschland GmbH ist nach EMAS III (Eco Management and Audit Scheme) zertifiziert.
  • Gas Connect Austria ist nach ISO 14001, ISO 9001, ISO 50001 und OHSAS 18001 zertifiziert.
  • Die OMV Tunesien ist nach ISO 14001 und ISO 50001 zertifiziert.
  • OMV Petrom Upstream Rumänien ist für die Instandhaltung und das Gasleitungs-Managementsystem nach ISO 14001, ISO 9001 und OHSAS 18001 zertifiziert.
  • Das Energiemanagementsystem der OMV Petrom ist für Upstream- und Downstream-Geschäftsaktivitäten nach ISO 50001 zertifiziert.
  • Tankstellen der Marken OMV Petrom Marketing S.R.L., OMV Bulgaria OOD und OMV Srbija d.o.o., die Liefer-, Marketing- und Handelsaktivitäten der OMV Petrom S.A. und die Gaslieferungsaktivitäten der OMV Petrom Gas S.R.L. sind nach ISO 14001 zertifiziert.
  • Die Aktivitäten der OMV Neuseeland in den Gasfeldern Pohokura und Maui sind nach ISO 14001 zertifiziert.
  • Die von der OMV Tunesien betriebenen Assets sind nach ISO 14001 und ISO 50001 zertifiziert.
  • DUNATÀR ist nach ISO 14001 zertifiziert.

Die Vorstandsmitglieder werden regelmäßig, jedoch zumindest vierteljährlich, über aktuelle und bevorstehende Richtlinien und Vorschriften zu Umwelt, Klima und Energie, diesbezügliche Entwicklungen in den Kraftstoff- und Gasmärkten, die finanziellen Auswirkungen von CO2-Emissionshandelspflichten, den Status von Innovationsprojekten und den Fortschritt in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele informiert. (Eine detailliertere Beschreibung der Art und Weise, wie wir die Nachhaltigkeit steuern, finden Sie im Abschnitt Steuerung der Nachhaltigkeit.)

Modernisierung des Tanklagers in Arad

Arad ist das größte Tanklager in Westrumänien und das zweitgrößte im Land. Wir investierten EUR 19 Mio in das Lager mit einer Speicherkapazität von 32.000 m3 und statteten es mit modernster Technik aus. Mit den folgenden Maßnahmen gelang es uns, die Umweltbelastung zu reduzieren, die Sicherheit zu erhöhen und die Betriebseffizienz zu steigern:

  • Automatisiertes Management und automatisierte Kraftstofflieferungen
  • Die besten Brandschutzsysteme auf dem Markt
  • Gasrückführungssystem
  • Doppelwand- und Doppelbodentanks mit Umwallungen und Überfüllsicherungssystem für Kraftstofftanks
  • Wasserdichte Betonplattformen und Abwasserbehandlungssystem

Projekte zur Emissionskontrolle in der Raffinerie Petrobrazi

Drei OMV Mitarbeiter am Fabrikgelände (photo)

In allen Raffinerien werden Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle der Emissionen umgesetzt. Diese umfassen die Messung und Überwachung von Emissionen, die Minimierung diffuser Quellen durch Routinetestprogramme und den Anschluss besonders emissionsrelevanter Lagertanks an Gasrückführungssysteme. Im Jahr 2019 führten wir in der Raffinerie Petrobrazi in Rumänien ein umfassendes Modernisierungsprojekt durch. Bei der Modernisierung des Kokers verwendeten wir die beste verfügbare Technologie, das heißt ein geschlossenes Blow‑down-System, wodurch mögliche Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen eliminiert und die Geruchsbelastung reduziert wurden. Darüber hinaus wurden zwei Benzoltanks mit einer internen Schwimmmembran aufgerüstet, wodurch die Benzolemissionen um 99% gesenkt werden konnten. Sechs alte Tanks wurden außer Betrieb genommen. Außerdem erhöhten wir die Kapazität zur Überwachung der Luftqualität durch die Installation von zwei Stationen außerhalb des Raffineriegeländes zur Messung von Schwefeldioxid (SO2), Schwefelwasserstoff (H2S), Feinstaub und der flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (BTEX). Die Messergebnisse werden den Behörden und den lokalen Gemeinden zur Verfügung gestellt.