Fokus auf petrochemischen Produkten

Ein verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Rohstoffen heißt nicht nur, diese effizient zu verarbeiten, sondern auch, ihren Wert für die Gesellschaft zu maximieren. Für Rohöl bedeutet dies, langlebige Hightech-Anwendungen für Kohlenwasserstoffe zu finden, anstatt sie als Kraftstoffe zu verbrennen. Produkte, die auf Basis petrochemischer Produkte wie Ethylen, Propylen und Butadien hergestellt werden, finden in unserem täglichen Leben weit verbreitete Anwendung.

Darüber hinaus ist es das Ziel der OMV, ihre europäische Downstream-Position durch eine Verlagerung der Produktion auf höherwertige Erzeugnisse wie petrochemische Produkte zu stärken. In Verbindung mit dem Recycling von Kunststoffabfällen stellt dieser Schritt eine wichtige Möglichkeit dar, wertvolle Ressourcen besser zu nutzen.

Die OMV betreibt zwei Petrochemiestandorte – Burghausen (Deutschland) und Schwechat (Österreich) – mit einer Gesamtkapazität von 2,5 Mio t pro Jahr, wovon 80% auf Olefine entfallen. Die OMV produziert Olefine, Aromaten und Butadien an den großen integrierten Produktionsstandorten Schwechat und Burghausen sowie in geringem Umfang auch Aromaten und Propylen in Petrobrazi (Rumänien).

Die wirtschaftliche Entwicklung wird die Nachfrage nach petrochemischen Produkten signifikant steigern. Die Nachfrage nach Olefinen wie Ethylen, Propylen, Butadien und Benzol wird bis 2028 voraussichtlich um 41% steigen.

Globale Nachfrage nach petrochemischen Produkten

In Mio toe

Globale Nachfrage nach petrochemischen Produkten (bar chart)
Quelle: IHS – Chemical Supply & Demand (2019)

Das Downstream-Raffineriesegment der OMV kann dieses Potenzial voll ausschöpfen, indem es den Rohstoff für qualitativ hochwertige petrochemische Produkte liefert. Petrochemische Produkte machen bereits mehr als 10% des Gesamtverkaufsvolumens von Raffinerieprodukten der OMV aus. Die OMV produziert hauptsächlich Ethylen und Propylen, die von Borealis, einem Unternehmen, an dem die OMV beteiligt ist, zu Polyethylen und Polypropylen weiterverarbeitet werden. Bis 2025 plant die OMV eine Steigerung der Produktion von petrochemischen Produkten in Europa um 12% auf 2,8 Mio t. Mit der Erhöhung des Anteils petrochemischer Produkte an unserem Produktportfolio reduzieren wir dessen CO2-Intensität, da petrochemische Produkte im Gegensatz zu Verbrennungskraftstoffen keine CO2-Emissionen erzeugen. Im Jahr 2019 betrugen die Verkaufsmengen von petrochemischen Produkten 2,34 Mio t (2018: 2,41 Mio t).

Im Jahr 2019 investierte die OMV insgesamt EUR 35 Mio in die Entwicklung von Petrochemie-Assets (2018: EUR 17 Mio). Insbesondere trafen wir 2019 die Entscheidung, EUR 64 Mio in die Errichtung einer ISO‑C4-Anlage zu investieren. Mit dem Bau der neuen Anlage wurde im Sommer 2019 in der Raffinerie Burghausen begonnen; die Inbetriebnahme ist für September 2020 geplant. Ab diesem Zeitpunkt kann in Burghausen hochreines Isobuten mittels einer neuartigen Technologie hergestellt werden. Dabei handelt es sich um einen äußerst energieeffizienten Prozess, der eine Einsparung von 20.000 t CO2-Emissionen ermöglicht (basierend auf einer Jahresproduktion von 60.000 t Isobuten). Isobuten gehört zur Gruppe der C4-Kohlenwasserstoffe und wird aus Erdölbestandteilen durch thermische Aufspaltung gewonnen. Das produzierte Isobuten wird das derzeitige OMV Produktportfolio ergänzen. Es wird für die Herstellung von Klebstoffen, Schmiermitteln und anderen Chemieprodukten wie Antioxidantien sowie von Vitamin C verwendet.

Die OMV ist mit 36% an Borealis beteiligt, einem führenden Anbieter von Polyolefinen, die die Basis für viele wertvolle Kunststoffanwendungen bilden. Die Partnerschaft zwischen der OMV und Borealis im Bereich der Petrochemie-Integration der Raffinerien der OMV reicht bis ins Jahr 1998 zurück. Der gemeinsame Industriestandort in Schwechat (Österreich) ist einer der größten integrierten Standorte für die Kunststoffherstellung in Europa. Die OMV Raffinerie in Schwechat betreibt integrierte Petrochemieproduktionsanlagen und beliefert Borealis mit petrochemischen Grundstoffen. Die OMV produziert hauptsächlich Ethylen und Propylen, die von Borealis zu Polyethylen und Polypropylen weiterverarbeitet werden. Damit stellt Borealis einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette der OMV dar. Seit 2016 hat Borealis zwei Recyclingwerke in Deutschland und Österreich erworben und damit Recyclingkapazitäten in die Geschäftstätigkeit integriert. Durch die Nutzung von Synergien unterstützt die OMV die Kunststoffsammlung und -verwertung.

Öl als Vorprodukt hochwertiger Materialien und Komponenten für unerlässliche petrochemische Produkte des täglichen Lebens

Verwendung von petrochemischen Produkten

Transport

Weißes Auto (photo)

Automobil­industrie, Luft- und Raumfahrt, Eisenbahn, Schifffahrt, Leichtbau

Gesundheitswesen

Arzt bei der Arbeit (photo)

Hörgeräte, Prothesen, Tablettenkapseln aus Kunststoff

Energie

Solarzellen (photo)

Effiziente Isolierung, erneuerbare Energie

Bauwesen

Hochhäuser von unten (photo)

Verrohrung und Verkabelung, Isolierung

Elektronik

Zwei spielende Kinder (photo)

Effizienz, geringes Gewicht, Brandsicherheit, elektrische und mechanische Beständigkeit

Verpackungen

Kinder beim Essen aus bunten Verpackungen (photo)

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